30.06.2021

Der lange Weg ins Zentrum Kappadokiens (23)

Türkei Teil 8: Von Konya über Umwege nach Göreme

Guck mal, da ist ein Erdmännchen! Und da wieder eins! Beim zweiten Hinsehen waren es aber nur zentralasiatische Ziesel am Wegesrand, die für etwas Abwechslung in der flachen Ebene nach Konya sorgten. Immer wieder guckten sie vorwitzig aus ihrem Bau und warnten ihre Freunde mit einem hohen Pfeifen vor den herannahenden Radfahrern.

Gar nicht so einfach, ein Ziesel vor die Linse zu bekommen
Gar nicht so einfach, ein Ziesel vor die Linse zu bekommen

Nach drei Tagen in Konya waren wir wieder unterwegs, trotz des strikten Lockdowns während des Ramadans. Während sich bisher in der Pandemie oftmals das subjektive Gefühl einstellte, dass es allen ähnlich geht, ist dies nun nicht mehr der Fall, denn Touristen dürfen sich frei im Land bewegen, während die Einheimischen nur für die nötigsten Besorgungen auf die Strasse gehen dürfen. Sicher sind viele mit dieser Regelung nicht einverstanden, auch wenn von den Einheimischen nur wenig Negatives über die Regierung gesagt wird. Viele beklagen sich jedoch über die ausbleibenden Gäste und die fehlende Unterstützung für alle, die unter der Pandemie leiden. Hier gibt es keine staatlichen Hilfen und die Türkische Lira unterliegt starken Schwankungen. Wir fragen uns manchmal, wie es im Land weitergehen wird. Dies sind einige unserer Gedanken bei unserer Weiterfahrt durch die öde Ebene, die zum Nachdenken anregt und dann plötzlich stehen wir in Sultanhanı vor einer Karawanserei und realisieren – wir sind auf der Seidenstrasse, wenigstens dem türkischen Teil davon.

Karawanserei Sultanhanı
Karawanserei Sultanhanı

In Sultanhanı legten die Karawanen nach einer Kameltagesetappe von 30 – 40 km eine Pause ein. Auch wir legen einen Halt ein und staunen ab der schönen Architektur. In jeder Karawanserei gab es eine Moschee, einen Hufschmied, der die Tiere versorgte und natürlich eine Küche. Hier trafen sich früher die Händler entlang der Seidenstrasse und tauschten Tipps aus und wir treten kurzerhand in ihre Fussstapfen, als wir zufällig zwei andere Fahrradreisende in dieser Karawanserei antreffen. Laura & Bastian aus Lille sind im Winter von Frankreich aus losgefahren und sind in der Zwischenzeit von Istanbul aus nach Miami geflogen und erkunden jetzt Amerika, da ihre Aufenthaltserlaubnis für die Türkei ablief. Wir realisieren, wir bewegen uns immer weiter in Richtung Orient und Zentralasien und es fühlt sich plötzlich an als wären wir so richtig weit weg von den bekannten Gefilden. Nun fehlt für das perfekte Bild eigentlich nur noch ein Kamel, doch das wird wohl noch eine Weile warten müssen.

Kurz hinter der Stadt Aksaray ändert sich die Landschaft und die sanften Hügel erinnern bereits etwas an Zentralasien. Schon von weitem erspähen wir eine Ansammlung leerstehender Häuser beim Dorf Kızılkaya, die wir uns näher ansehen möchten. Die einfachen Häuser geben uns einen ersten Eindruck, wie man früher in Kappadokien gelebt hat. Das Dach dieser Lehmhäuser war jeweils bewachsen, was für ein angenehmes Klima sorgte. Die Bewohner bewegten sich oftmals mittels Leitern von Dach zu Dach fort statt auf Strassen. Es ist gespenstisch still, nur eine Schildkröte kriecht langsam durch das Unterholz. Hierher verirren sich wohl nur sehr selten Touristen und die wenigen Bewohner nehmen sich Zeit für ein Gespräch. Wir treffen auf Hatice, die uns ihr kleines «Museum» zeigen möchte, dass sich als ihr Elternhaus herausstellt.

Aussicht von einem der verlassenen Häuser
Aussicht von einem der verlassenen Häuser

Ist das echt oder eine Kulisse für einen Science-Fiction Film?

Oftmals bleiben wir in Kappadokien ungläubig stehen und können nicht wirklich fassen, welche spektakuläre Landschaft sich vor uns erstreckt. Zum ersten Mal erleben wir dieses Gefühl, als wir vor dem Selime Kloster stehen. Star-Wars-Fans würden dies wohl als eine Kulisse von einem der Filme erkennen. Das grösste Kloster Kappadokiens wurde wie so viele Gebäude der Region in den weichen Tuffstein gehauen und bietet neben Wohnräumlichkeiten natürlich eine Kapelle, eine Küche und eine Höhle für die Weinherstellung. Im 9.- 11. Jahrhundert lebten die Mönche hier an dieser einzigartigen Lage.

Verantwortlich für die einmalige Landschaft Kappadokiens sind zahlreiche erloschene Vulkane, welche das Land mit Tuffstein bedeckten. Durch Wind und Wetter wurden aus dem weichen Tuff Täler, vielfältige Formen und Feenkamine (Felskegel) geformt. Die Menschen begannen Höhlenwohnungen in den weichen Tuff zu graben, denn das Gestein war leicht zu bearbeiten und gleichzeitig stabil genug, um ein relativ sicheres Wohnen zu gewährleisten. Zudem schützt der Tuff vor Hitze und Kälte und die Bewohner fingen auch an unterirdische Städte mit kilometerlangen Gängen anzulegen.

Ihlara Valley & Güzelyurt: Felskirchen in einer schönen Landschaft

Das 14 km lange Ihlara Valley erstreckt sich zwischen Selime und Ihlara und ist im Vergleich zur Umgebung fruchtbar und voller Vegetation. Wir können in der Mitte des Tals bei einem Restaurant unser Zelt aufstellen und haben so die Möglichkeit, das Tal auf beide Seiten zu erkundigen. Es ist friedlich so neben dem plätschernden Fluss herzulaufen und zwischendurch zu den eindrücklichen Felsenkirchen hochzuklettern. Leider ist von den farbenfrohen Fresken oftmals nicht mehr viel zu erkennen, da die Gesichter der Heiligen zerstört wurden. Die Mischung aus Natur und Kultur ist faszinierend und wir geniessen es, uns soviel Zeit für diese Tal nehmen zu können. Anderen Besuchern begegnen wir nur auf einem kleinen Teilstück des Tals, ansonsten sind wir alleine unterwegs und können die vielen Kirchen in Ruhe erkunden. Am Abend sitzen wir am Feuer und lauschen dem üblichen Froschkonzert.

Unser nächster Stopp ist das kleine Dorf Güzelyurt, das eine tolle Lage hat und eigentlich nur 12 km vom Ihlara Valley entfernt ist. Wir finden ein gemütliches Hotel mit grossartigem Panorama mit Blick auf den erloschenen Vulkan Hasan Dagi zu einem Schnäppchenpreis und machen spontan eine Pause. Im Hotel hat es ausnahmsweise mal andere Gäste, eine Radreisegruppe aus der Ukraine, die Kappadokien erkundet. Allgemein setzt die türkische Regierung aktuell sehr auf die Gäste aus der Ukraine als neuen Markt und somit treffen wir immer wieder auf ukrainische Touristen. Wir erkunden unsere erste unterirdische Stadt in Güzelyurt und das Klostertal, denn auch hier wurden Felskirchen gebaut, wenn auch weniger eindrückliche als im Ihlara Valley. In der Untergrundstadt ist der Strom ausgefallen und wir bewegen uns nur mit der Taschenlampe fort, ein besonderes Gefühl sich durch die engen Gänge immer weiter in den Felsen hinein zu bewegen.

Das Dorf Güzelyurt
Das Dorf Güzelyurt

Der «lange Weg nach Göreme»

Als wir von Güzelyurt weiterfahren, entscheiden wir uns sehr spontan für eine längere Route bis ins Zentrum Kappadokiens, die wir den «langen Weg nach Göreme» nennen, da wir erst nach Ende des Lockdowns in Göreme ankommen wollen, damit wir die Möglichkeit haben, die bekannten Heissluftballone über dem Ort zu sehen. Diese längere Route bedeutet aber auch, dass es zuerst noch über einen 2000 Meter hohen Pass geht in Richtung Aladağlar Nationalpark.

Entlang der Strasse zwischen Güzelyurt und Niğde
Entlang der Strasse zwischen Güzelyurt und Niğde

Die Landschaft entlohnt mal wieder für die Anstrengung mit einsamer Weite, Seen und dem Blick auf den nächsten Vulkan in der Ferne, den Erciyes Dagi. Wir passieren eine grosse Schafherde, die sich ein zukünftiges Skigebiet als Weideplatz ausgesucht hat und kurz darauf sehen wir unseren ersten Schnee dieses Jahr. Hier oben wäre es landschaftlich wunderschön zum Übernachten, doch uns fehlt noch das nötige Wasser und so fragen wir im nächsten Dorf nach einem Brunnen. Alle möchten uns helfen und versprechen uns, dass dies das beste Wasser überhaupt sei und sind ganz begeistert, dass wir in ihrem Dorf und bei ihrem Brunnen einen Stopp einlegen. Wir mögen es in diese kleinen Dörfer zu fahren und freuen uns immer ab den Begegnungen, die sich dann ergeben. Kurz hinter dem Dorf schlagen wir unser Zelt auf mit direktem Blick auf die Bergkette des Aladağlar Nationalparks. Obwohl wir wieder etwas tiefer sind, wird es um die 0° Grad kühl in der Nacht und wir frieren beim Aufstehen.

Wandern in der kargen Landschaft des Aladağlar Nationalparks

Kurz nach der Provinzstadt Niğde werden auch wir von den Lockdown-Einschränkungen eingeholt, denn wir können das Gümüşler-Kloster nicht besuchen. Dieses byzantinische Kloster wurde aus einem grossen Felsen geschlagen und ist das grösste seiner Art in Kappadokien. Wir können es nur von aussen bewundern, dafür treffen wir aber zwei Reisende aus Vorarlberg, die vom Aladağlar Nationalpark schwärmen und somit unsere Entscheidung bestätigen, in die Berge weiterzureisen.

Gümüşler-Kloster, von Oben in den Innenhof geschaut
Gümüşler-Kloster, von Oben in den Innenhof geschaut
Die Klosterräume verteilen sich auf drei Stockwerke
Die Klosterräume verteilen sich auf drei Stockwerke

Wir übernachten auf dem Ala Dağlar Camping und treffen auf andere Reisende und entscheiden uns, dass wir definitiv noch weiter in den Park hinein und näher an die Natur möchten. Doch dafür müssen wir zuerst in den regionalen Hauptort fahren und ein paar Vorräte kaufen, denn im Park gibt es keinen Laden oder Restaurants. Im kleinen Ort Çamardı lässt sich eigentlich alles finden, ausser Alkohol, da die Regierung während des Lockdowns ein Alkohol-Verkaufsverbot ausgesprochen hat. Als Dario mit leeren Händen den Supermarkt verlässt, ruft ihm der Ladenbesitzer jedoch hinterher «Bier? Bier!», damit es ja auch alle auf der Strasse mitbekommen. Anscheinend gibt es doch Alkohol, einfach unter der Theke, aber jeder weiss darüber Bescheid. Lustigerweise scheinen auch alle anderen Reisenden in der Gegend diesen einen Laden mit dem gar nicht so geheimen Biervorrat zu kennen.

Gut ausgerüstet für die nächsten Tage fahren wir nun also weiter in den Park hinein ins Emli Vadisi. Beim Eingang des Tals befindet sich eine grosse Wiese, auf der man gegen eine kleine Gebühr sein Zelt aufstellen kann. Es gibt frisches Wasser und sogar eine Toilettenanlage mit kalter Dusche. Es ist gerade das Ende des Ramadans und viele Familien nutzen das Wochenende für einen Ausflug in den Park und kommen mit ihren Teekannen und Gözleme-Pfannen auf die Wiese für ein grosses Picknick, das den ganzen Tag anhält. Auch wir werden gleich nach unserer Ankunft auf einen Tee eingeladen. Wir lernen auch eine sehr sympathische Familie aus Bayern kennen, die mit ihren zwei Kindern mit dem Campervan durch die Türkei reist. Sie sind ebenfalls Fahrradenthusiasten, haben viel von der Welt gesehen und laden uns gleich zum Abendessen ein (www.martl-jung.de).

Die nächsten Tage verbringen wir mit Wanderungen in der sehr kargen Berglandschaft. Doch im Vergleich zu anderen Orten sind die Wanderwege alles andere als ausgeschildert und oftmals muss man den Weg auch eher erraten. Es hat viele lose Steine und geht teilweise ziemlich steil bergauf.  Bei einer Wanderung müssen wir auf dem Rückweg zum Zeltplatz durch einen Canyon steigen, in dem sich noch einige Schneefelder befinden und einige Kletterpartien auf uns warten. Obwohl wir jedes Mal nur eine kleine Runde drehen möchten, so sind wir doch jeweils immer den ganzen Tag am Wandern. Wir geniessen wunderbares Wetter und die Ausblicke auf das Emli Vadisi lohnen die Anstrengungen.

Das Emli Vadisi von oben
Das Emli Vadisi von oben
Alleine auf weiter Flur
Alleine auf weiter Flur

Als wir den Nationalpark verlassen, besuchen wir noch den versteckten Kazıklı Canyon, den man von der Strasse aus gar nicht sieht. Überall befinden sich hier interessante Kletterrouten. Nun sind wir bereits beim dritten Kletterparadies in der Türkei als Nicht-Kletterer, eigentlich schade. Wir müssen wohl irgendwann nochmals zurück kommen mit der passenden Ausrüstung und vor allem mit mehr Erfahrung.

Das malerische Soğanlı-Tal

Unsere nächste Station nach den Bergen ist ein weiteres Tal mit Felsenkirchen und Feenkaminen, das nur von wenigen Touristen besucht wird. Und auch wenn wir bereits einige Kirchen im Ihlara Valley oder in Güzelyurt gesehen haben sowie die ersten eindrucksvollen Felsformationen, so ist das Soğanlı-Tal ein Highlight für uns. Wir haben eine Route über entlegene Dörfer gewählt, in denen wohl selten ein Touristenbus aus Göreme anhält. Im Dorfzentrum von Edinkli möchten wir etwas Obst kaufen, werden aber spontan auf Limo und Baklava eingeladen. Ein Altmetallsammler, der mit seinem Lastwagen durch die Gegend fährt, bietet uns sogar eine Mitfahrgelegenheit an. Obwohl das Soğanlı-Tal in unserem Reiseführer als eines der «Must-Sees» angepriesen wird, finden wir kein einziges Schild, das uns den Weg in das Tal weist und wir fragen uns, ob wir wirklich auf der richtigen Route sind. Plötzlich führt eine holprige Strasse steil bergab ins Tal und wir fahren auf der steilen Strasse herunter und entdecken überall Feenkamine und verlassene Häuser. Was für ein Anblick.

Abfahrt ins Soğanlı-Tal
Abfahrt ins Soğanlı-Tal
Kubbeli Kilise
Kubbeli Kilise

Bei einem Restaurant können wir kostenlos unser Zelt aufschlagen und laufen am nächsten Morgen durch das Tal. Auch hier haben die Mönche fleissig Klöster und Kirchen in den Felsen gebaut und wir sehen zum ersten Mal auch reich verzierte Taubenschläge, die uns später noch vermehrt begegnen sollten. Besonders eindrücklich ist die Kubbeli Kilise (Bild oben), die mit ihrem Dom von weitem an eine armenische Kirche erinnert. In den einzelnen Kirchen lassen sich oftmals noch die Gräber erkennen oder die langen Tische, an denen die Mönche ihre Speisen einnahmen. Leider ist auch hier von den einst kunstvollen Fresken oftmals nicht mehr viel zu erkennen. Wir nehmen einen Tee bei einem alten Ehepaar, das hier einst eine Pension betrieben hat. Doch seit zwei Jahren kommen keine Gäste mehr. Sie erzählen uns etwas von ihrem Leben und zeigen uns die liebevoll dekorierten Höhlenzimmer. Wir hoffen für sie, dass nach der Pandemie wiedermal ein paar Touristen den Weg in dieses schöne verlassene Tal finden.

Die beiden betreiben eine Pension im Soğanlı-Tal
Die beiden betreiben eine Pension im Soğanlı-Tal

Unterirdische Städte, geheime Lager und verzierte Türen

Wir nähern uns langsam dem touristischeren Teil Kappadokiens bei der Untergrundstadt Derinkuyu, die umgeben ist von Souvenirshops und Saftständen. Kaum vorstellbar, dass diese unterirdische Stadt nur zufälligerweise in den 60er Jahren von einem Mann entdeckt wurde, der den Keller seines Hauses renovieren wollte und dabei hinter der Wand einen Gang vorfand und einen weiteren…und heute ist es eine der meist besuchten Untergrundstädte in Kappadokien. Was wohl aus den Renovationsplänen des Mannes wurde? Wir haben es nicht erfahren.

Wir zahlen die TRL 60.- für den Eintritt (ca. CHF 6.-) und erfahren leider erst einige Tage später, dass wir mit unserer Aufenthaltsbewilligung für den gleichen Preis eine Museumskarte hätten kaufen können, mit der wir für ein Jahr alle interessanten Museen in der Türkei hätten besuchen können. Wir tauchen heute etwas ab, denn wir besuchen gleich zwei unterirdische Städte, die nahe beieinander liegen: Derinkuyu und Kaymaklı.

Ab in den Untergrund
Ab in den Untergrund

In Kappadokien soll es insgesamt über 100 unterirdische Städte geben und erst gerade wurde unter der Stadt Nevşehir noch eine weitere entdeckt, die für Besucher ausgebaut werden soll. Die unterirdischen Städte wurden zwar schon in griechischen Schriften erwähnt, wurden aber vor allem im 6./7. Jahrhundert n.Chr. von byzantinischen Christen ausgebaut und als Zufluchtsort vor Verfolgung genutzt. Sollten sich Feinde nähern, zog man sich teilweise monatelang bis zu 100 Meter tief in den Untergrund zurück. Entsprechend waren diese Städte auch für längere Aufenthalte ausgebaut und enthielten Kirchen, Schulen, Ställe für die Tiere, Vorratskammern und natürlich einen Weinkeller, während Sauerstoffschächte und Trinkwasserbrunnen das Überleben sicherten. In Derinkuyu und Kaymaklı sollten mal zwischen 10'000 und 30'000 Personen gelebt haben. So wirklich können wir uns diese grosse Anzahl an Menschen gar nicht vorstellen, während wir immer durch die teilweise sehr engen Gänge kriechen. Ein bedrückendes und gleichzeitig faszinierendes Erlebnis.

Besonders Kaymaklı mit seinem labyrinthartigen System von Gängen, die immer wieder von teils meterhohen mühleartigen Steinen verschlossen wurden, beindruckt uns sehr oder müsste man passenderweise sagen zutiefst? Teilweise waren wir acht Stockwerke unter der Erde und nur dank dem Lüftungsschacht bekam man eine Ahnung, wie tief man sich wirklich befindet.

Nur wiederwillig verlassen wir die kühlen Höhlen, denn draussen ist es 35° Grad heiss und plötzlich Sommer. Wir fahren schwitzend durch die Gegend, als wir auf etwas Kurioses stossen: Überall befinden sich Hügel mit Kaminen drauf und grossen Türen vorne dran. Was sich wohl dahinter befindet, was denkt ihr? Es dauert einen Moment, bis wir dem Rätsel auf die Spur kommen, was sich hinter diesen geheimen Türen verbirgt. Die Auflösung folgt in unserem Kappadokien-Video.

Was verbirgt sich wohl hier? Auflösung gibt's im Video zu diesem Reiseabschnitt
Was verbirgt sich wohl hier? Auflösung gibt's im Video zu diesem Reiseabschnitt

Unser letzter Halt auf unserem grossen «Umweg nach Göreme» ist das schöne Dorf Mustafapaşa, das auch unter seinem griechischen Namen Sinassos bekannt ist. Es finden sich noch viele schöne griechische Häuser und eine alte Kirche im Dorf sowie reich verzierte Türen. In unserer Unterkunft befindet sich ein Museum mit Dokumenten aus der Zeit des türkisch-griechischen Bevölkerungsaustausches und viele Einwohner hier sprechen noch ihren nordgriechischen Dialekt.

Auch hier gibt es ein kleines Tal mit Felsenkirchen, das wohl nur sehr selten von Besuchern angesteuert wird, wenn auch sich der Besuch definitiv lohnen würde. Doch nachdem wir nun fast 10 Tage all die unbekannteren Orte in Kappadokien besucht haben und uns wirklich viel Zeit dafür genommen haben, sind wir langsam voller Vorfreude auf die bizarre Mondlandschaft von Göreme und können es kaum erwarten, bald ins Zentrum Kappadokiens zu kommen. Uns trennen nur noch 14 km mit dem Fahrrad und euch der nächste Reiseblog mit den obligaten Ballonbildern.


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