28.07.2021

Reise durch den Süden Georgiens (26)

Georgien Teil 1: Von der Grenze bis nach Tbilisi

Georgien-Teil
Georgien-Teil

Gamarjoba aus Georgien, diesem kleinen Land im Kaukasus zwischen Russland und dem Westen, auch der Balkon Europas genannt und ein Land, in dem seit über 8000 Jahren Wein angebaut wird. Vor genau einem Monat überquerten wir die Grenze nach Georgien und erreichten damit nach 8 Monaten in der Türkei wiedermal eine Grenze, ein besonderes Gefühl. Kilometerlange Lastwagenkolonnen aus ganz Zentralasien säumten die viel befahrene Strasse und doch kamen wir ziemlich reibungslos über die Grenze und erfuhren, dass wir sogar 365 Tage visafrei in Georgien bleiben könnten. Voller Adrenalin und Vorfreude auf etwas Neues liefen wir aus dem architektonisch doch sehr besonderen Grenzposten hinaus und landeten wiedermal in einer anderen Welt: Wir sahen Casinos und Kirchen in Sarpi und in Kvariati unseren ersten Strand mit Badegästen und Beachbars seit geraumer Zeit.

Grenzübergang bei Sarpi
Grenzübergang bei Sarpi

Wir mussten uns zuerst noch etwas an das neue, offenere Leben hier angewöhnen und mieteten uns daher für knapp eine Woche ein Apartment in der Hafenstadt Batumi (ca. 152'000 Einwohner). Wir freuten uns sehr auf all die Möglichkeiten, die uns Batumi bot nach so vielen Wochen unterwegs in der Pampa. Gleich nach der Ankunft gingen wir in ein Restaurant, bestellten unser erstes georgisches Essen, genossen den guten Wein und schauten uns nur noch ungläubig an, dass dies nun plötzlich alles wieder möglich ist. Unter anderen Umständen wären wir wohl nur kurz in Batumi geblieben und dann sofort weiter in die Berge, doch wir hatten so richtig Nachholbedarf nach all den Annehmlichkeiten einer Stadt und zudem gefiel uns Batumi überraschend gut.

Batumi: Stadt der Widersprüche

Batumi ist eine Stadt voller Kontraste. Einerseits wird enorm gebaut und in Casinos und grosse Hotelprojekte investiert, andererseits sieht man viele halb verfallene Blockhäuser und ärmliche Bebauungen, die so gar nichts mit dem herausgeputzten Batumi zu tun haben, mit dem Touristen angelockt werden. Sowjetbunker stehen neben neuen Hochhäusern mit Glasfassaden und in der Altstadt finden sich viele hübsch restaurierte Gebäude mit geschwungenen Balkongittern. Gewisse Plätze sollen mit ihren Springbrunnen und Cafés an Europa erinnern und wirken doch eher deplatziert. Einen einheitlichen Architekturstil sucht man vergebens, Jugendstil mischt sich mit Pseudoklassizismus und futuristischen Werken und man kann gut einige Stunden damit verbringen, einfach durch die Stadt zu gehen und zu staunen. Oft wird die Stadt auch als Las Vegas des Ostens bezeichnet und das nächtliche Spektakel und der ganze Rummel lassen schon an ein kleineres Imitat der Spielerstadt denken. So findet sich hier beispielsweise ein Hochhaus mit integriertem Riesenrad oder der Turm des georgischen Alphabets.

Turm des georgischen Alphabets
Turm des georgischen Alphabets
In Batumi wird an jeder Ecke gebaut
In Batumi wird an jeder Ecke gebaut
Die Altstadt ist ein völliger Kontrast
Die Altstadt ist ein völliger Kontrast

Natürlich dürfen auch ein paar Kunstinstallationen, ein grosses Riesenrad und eine Seilbahn nicht fehlen. Was uns jedoch besonders gefällt ist die Skulptur «Ali & Nino», benannt nach einem bekannten Buch, das von der Liebe zwischen dem muslimischen Jungen Ali und der georgischen Christin Nino handelt. Die 8 m hohe bewegliche Stahlskulptur besteht aus zwei Figuren, einem Mann und einer Frau, die sich langsam aufeinander zu bewegen, sich kurz vereinen und danach wieder trennen, in einem ewigen Kreislauf.

Die Skulptur "Ali & Nino"
Die Skulptur "Ali & Nino"

Abends flaniert man entlang dem 7 km langen Boulevard und überall gibt es etwas zu konsumieren, während Strassenmusikanten ihr Glück versuchen und ein paar ältere Menschen gleichzeitig ganz still am Boden sitzen und betteln. Kinder rennen mit ihrem Eis herum und man sieht viele Gäste aus der Türkei oder dem Iran, welche ihre Ferien im liberalen Batumi verbringen. In der überraschend schönen Altstadt warten viele gute Restaurants, Boutiquen und trendige Hinterhofbars auf Touristen und in den grosszügigen Parkanlagen werden Pelikane bestaunt und abends Ping-Pong-Turniere veranstaltet. Schwimmen kann man natürlich auch vor Batumis Skyline und sich auf den heissen Steinen räkeln, doch um hier wirklich Badeferien zu verbringen ist es unserer Meinung nach dann doch zu wenig reizvoll. Irgendwie weiss man gar nicht so recht, was man von der Stadt halten soll und doch hat sie was.

Die 7 km lange Promenade ist der "place to be" am Abend
Die 7 km lange Promenade ist der "place to be" am Abend

Wir unternehmen mit unseren Rädern einen Ausflug in den Botanischen Garten und stellen fest, die georgische Fahrweise ist wirklich haarsträubend und in der Türkei war es einiges angenehmer mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Der Botanische Garten ist dafür eine Oase der Ruhe und von den verschiedenen Wegen und Terrassen bieten sich schöne Ausblicke auf die Schwarzmeerküste und Batumi in der Ferne. Das subtropische Klima ist ideal für diverse Pflanzenarten und wir sehen sogar einen Bambuswald.

Wieder zurück in der Stadt treffen wir unsere neuen Freunde Nicole & Beni (https://kommt-zeit-kommt-rad.ch) zum ersten Mal. Die beiden kommen auch aus dem Aargau und sind im April mit dem Fahrrad losgefahren und gerade mit der Fähre von der Ukraine in Georgien angekommen. Sie haben uns per Facebook kontaktiert und wir sind zufälligerweise gleichzeitig in Batumi. Wir verbringen einen Abend zusammen, gehen essen und trinken und verstehen uns so gut, dass wir spontan beschliessen, zusammen in Richtung Tbilisi weiterzufahren. Wir möchten eine Route durch den Süden Georgiens nehmen und nach fast einer Woche im schrägen Batumi sind wir bereit für Natur und Berge und freuen uns darauf, nun endlich auch das georgische Hinterland zu erkunden.

Osmanische Steinbrücken, Chacha und überall Kühe

Wir verlassen Batumi zu Viert und geniessen es sehr, wiedermal mit anderen unterwegs zu sein. Und spätestens als wir zusammen in einem gemütlichen Restaurant am Fluss unser Mittagessen einnehmen fühlt es sich fast an wie in den Ferien. Der Verkehr nimmt langsam ab und die Landschaft wird immer schöner. Wie schon in der Türkei folgen wir wieder dem Fluss Çoruh, der hier nun Tschorochi heisst und ins Schwarze Meer mündet. Die nächsten Tage geht es stetig bergauf bis zu unserem Etappenziel, dem Goderdzi-Pass auf 2025 Metern Höhe. Entlang von grünen Wäldern fahren wir durch ein liebliches Tal und beginnen uns langsam an das Hinterland zu gewöhnen, das weit entfernt vom Trubel Batumis scheint. Die Menschen reagieren weiterhin positiv auf uns, hupen und sprechen uns auch an, aber es ist überhaupt nicht vergleichbar mit der Gastfreundschaft und Offenheit in der Türkei. Es ist eine andere Mentalität und wir merken auch schnell, welchen Einfluss der Alkohol wohl im Alltag hat.

Am ersten Abend finden wir einen schönen Zeltplatz am Fluss und landen gleich bei einer kleinen Ausgabe einer Supra, dem bekannten georgischen Festmahl. Der Tamada regt dabei mit seinen Trinksprüchen die Gäste regelmässig zum Anstossen an. Wir werden auch gleich abgefangen und Beni und Dario erhalten ihren Anteil an Chacha, dem hochprozentigen georgischen Schnaps aus Traubentrester. Zuerst wird auf die Frauen angestossen und dann auf…naja…es hätte noch lange weitergehen können, doch wir haben heiss und möchten uns abkühlen und haben so eine gute Ausrede, um uns rechtzeitig davonzuschleichen, bevor wir den Chacha zu sehr spüren. Wir springen zusammen mit einheimischen Jungs in den Fluss und kochen anschliessend unser Abendessen. Es ist schön, sich mit anderen auszutauschen und miteinander unterwegs zu sein. Ein perfekter Tag geht zu Ende, wenn Radreisen nur immer so entspannt wäre.

Chacha-Time
Chacha-Time
Stolz auf den gefangenen Fisch
Stolz auf den gefangenen Fisch

Von Khulo bis zum Goderdzi Pass

Im kleinen Ort Khulo trennen sich leider unsere Wege wieder, denn Beni fühlt sich nicht gut und wir haben bereits unser Apartment in Tbilisi reserviert und können daher nicht lange pausieren. Leider reichte die Zeit auch nicht, um mit der rustikalen Seilbahn von Khulo auf die andere Talseite nach Tago zu fahren. Die Einheimischen nutzen diese schwindelerregende 1.7 km lange Seilbahn noch immer für den täglichen Transport.

Seilbahn von Khulo nach Tago
Seilbahn von Khulo nach Tago

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück geht es weiter und zwar entlang einer 30 km langen Schotterstrasse, die bis auf den Goderdzi Pass führt. Die Strecke ist auch mit dem Auto anstrengend und umso mehr mit vollgepackten Fahrrädern. Seit dem Albulapass haben wir nicht mehr so viele Höhenmeter am Stück gemacht. Da wir erst gegen elf Uhr losfahren, erreichen wir die Passhöhe erst am Vormittag des nächsten Tages, wo wir uns im Restaurant Edelweiss ein frühes Mittagessen gönnen. Passenderweise erhalten wir hier eine georgische Variante von Käsefondue, das auch mit Brot gegessen wird.

Auf dem Weg zum Goderdzi-Pass
Auf dem Weg zum Goderdzi-Pass

Wir sind körperlich erschöpft und möchten daher eine kleinere Tagesetappe machen nachdem wir den Pass erreicht haben und entscheiden uns, zum nahen Green Lake zu fahren. Nur leider zieht sich der Weg dann doch in die Länge und es warten noch einige zusätzliche Höhenmeter auf uns. Dafür erhalten wir vom Sattel aus einen Einblick in das einfache Leben in den entlegenen Bergdörfern. Wir erreichen den samaragdfarbenen Green Lake, der seinem Namen alle Ehre macht. Es ist unglaublich schön hier oben und der anstrengende Abstecher hat sich definitiv gelohnt. Wir gehen schwimmen und stellen anschliessend unser Zelt in einer Blumenweise mit Seeblick auf.

Zeltplatz mit Aussicht
Zeltplatz mit Aussicht

Wer denkt, die Abfahrt sei eine Belohnung nach der ganzen Anstrengung, der irrt sich. Denn auch runter geht es nur auf einer Schotterstrasse auf weiteren 20 km und die ist teilweise in einem ziemlich schlechten Zustand und wir kommen nur langsam voran. Immer wieder sind Baustellen im Weg, Bäume werden gefällt und einmal fliesst auch ein Wasserfall über die Strasse. Aber Hauptsache es geht irgendwie runter und umso erleichterter sind wir, als wir endlich wieder Asphalt erreichen.

Auf dieser Strasse haben sich unsere Fahrräder mit den Ballonreifen so richtig bewährt
Auf dieser Strasse haben sich unsere Fahrräder mit den Ballonreifen so richtig bewährt
Das Ortsschild erinnert uns an die Sowjetunion
Das Ortsschild erinnert uns an die Sowjetunion

Eine renovierte Festung, eine Burg und ein Höhlenkloster

Im nächsten grösseren Ort Achalziche übernachten wir in einem günstigen Guesthouse und besuchen die umfassend renovierte Rabati Burg bei Regenwetter. Sonst gibt es auch nicht viel zu sehen in dieser Kleinstadt. Die Festung ist ein kulturhistorischer Komplex mit zwei Teilen, im unteren Bereich befinden sich Geschäfte und ein Hotel und im oberen Teil eine Moschee, eine Kirche, ein Museum, der Palast sowie ein Garten. Eigentlich würde man von oben eine schöne Aussicht geniessen können, doch wir haben den falschen Tag erwischt und es regnet immer wieder in Strömen. So wirklich begeistern mag uns diese Burg nicht, die durch die Renovation etwas an Disneyland erinnert.

Dafür wird der nächste Tag umso eindrücklicher, denn wir dürfen bei wunderbarem Wetter durch eine sehr schöne Landschaft fahren. Es geht wieder einem Fluss entlang immer weiter in den Osten, bis wir vor der ehemaligen Festung Kvertvisi stehen, die eindrucksvoll an einer Weggabelung liegt und eine der ältesten Festungen Georgiens sein soll. Links würde es hoch gehen in Richtung Tbilisi und rechts ins Höhlenkloster Vardzia. Wir entscheiden uns natürlich für Vardzia und auch die letzten 16 km stellen sich als absolutes landschaftliches Highlight heraus.

Vor uns die Burg Kvertvisi
Vor uns die Burg Kvertvisi
Von hier aus sind es noch 16 km bis nach Vardzia
Von hier aus sind es noch 16 km bis nach Vardzia

Wir haben uns unter anderem für die Südroute nach Tbilisi entschieden, um Vardzia besichtigen zu können, denn schon lange haben wir die Bilder von dieser imposanten Höhlenstadt im Kopf und daher nehmen wir uns auch einen Tag Zeit, um das Kloster zu besichtigen. König Giorgi III baute hier im 12. Jahrhundert eine Festung und seine Tochter, die beliebte Königin Tamar, begründete daraus ein Höhlenkloster für rund 2000 Mönche. So nah an der türkischen Grenze wollte man wohl ein christliches Bollwerk erschaffen. Die Bewohner lebten in Behausungen, die in den Felsen gebaut wurden und durch Tunnel, Terrassen und Treppen miteinander verbunden waren.

Das imposante Höhlenkloster Vardzia
Das imposante Höhlenkloster Vardzia

Ursprünglich bestand die Höhlenstadt aus 3'000 Wohnungen auf dreizehn Stockwerken und bot Platz für rund 50'000 Menschen, doch ein heftiges Erdbeben liess bereits 1283 die Aussenwände einstürzen und heute sind nur noch ein Viertel der ursprünglichen Wohnungen erhalten. Im 16. Jahrhundert griffen persische Truppen das Kloster an und darauf folgten die Türken. Doch seit dem Ende der Sowjetherrschaft ist Vardzia wieder ein aktives und bewohntes Kloster. Es sollen noch einige Mönche und eine Katze hier leben und es werden auch täglich Messen in der Kirche abgehalten. Doch die Mönche verdienen ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit den Pilgern sondern mit der Landwirtschaft und ihnen gehören verschiedene Felder in der Umgebung. Ein paar Kilometer weiter befindet sich übrigens auch ein Nonnenkloster, das wir aber nicht besucht haben. Auch wenn wir nach Kappadokien natürlich mit Höhlenkirchen etwas verwöhnt waren, hat uns Vardzia mit seiner einzigartigen Lage an einer 500 Meter hohen Felswand doch sehr beeindruckt.

Hinter den Glocken befindet sich die Kirche, welche noch immer genutz wird
Hinter den Glocken befindet sich die Kirche, welche noch immer genutz wird

Entlang der Seenroute nach Tbilisi

Von Vardzia aus gibt es keinen wirklich angenehmen Weg für die Weiterfahrt, entweder geht es wieder 16 km zurück oder über 500 Höhenmeter auf einer Schotterpiste hoch. Wir entscheiden uns für die zweite Option, da wir nicht gerne eine Strecke zweimal fahren. Doch es wird anstrengend. Es hat keinen Verkehr, dafür aber immer wieder Kühe auf der Strasse und wir benötigen fast zwei Stunden bis wir oben ankommen. Dafür können wir nochmals eine schöne Sicht auf Vardzia und das Tal geniessen.

Who is the boss, keine Frage!
Who is the boss, keine Frage!
Ausblick auf Vardzia von oben
Ausblick auf Vardzia von oben

Die Schotterstrasse wird zu einem Waldweg und plötzlich erreichen wir ein Hochplateau in einer einsamen und landschaftlich reizvollen Gegend. Nun fühlt es sich an, als ob wir wirklich im georgischen Hinterland angekommen wären. Die Menschen leben in sehr einfachen Verhältnissen und wir sehen in den Dörfern nur Kinder und ältere Menschen, die jungen Leute zieht es wohl in die Stadt. In dieser Ecke des Landes hat der Tourismus noch keinen Einzug gehalten, doch es gibt eine Initiative in Tsalka für die Entwicklung von einem sanften Tourismus in der Zukunft und wir denken diese schöne Region hätte dafür durchaus Potenzial.

Die nächsten Tage werden anstrengend mit starkem Gegenwind, Regen und kühlen Temperaturen. Eigentlich schade, denn auf dieser Route kommen wir an drei Seen vorbei, doch wir können vor lauter Nebel oftmals das andere Seeufer nicht erkennen. Die Landschaft erinnert uns teilweise an Island, auch wenn wir noch nie dort waren. Doch kein Wunder, denn die wilde Region Samtskhe-Javakhetien wird auch als “georgische Arktis” bezeichnet mit ihrem harschen Klima und Temperaturen um die -40° Grad Celsius im Winter. Da können wir uns eigentlich mit leichtem Regen und 16° Grad nicht wirklich beklagen. Es ist erneut eine komplett andere Szenerie und so weit entfernt von der subtropischen Schwarzmeerküste. Georgien mit seiner Fläche von nur 69.700 km² ist überaus vielseitig.

Zufluss zum Saghamo Lake
Zufluss zum Saghamo Lake
Überall sieht man solche Gasleitungen in den Ortschaften
Überall sieht man solche Gasleitungen in den Ortschaften
So stellen wir uns Island im Sommer vor
So stellen wir uns Island im Sommer vor

Wir erreichen den Paravani-See, den grössten See des Landes und kurz danach geht es auf gut asphaltierten Strassen wieder in tiefere Lagen und es wird endlich wieder wärmer. Wir verbringen eine letzte Nacht im Zelt und werden am Morgen sogar noch von einem vorbeihüpfenden Reh überrascht. Auf unserer letzten Etappe nach Tbilisi treffen wir schon wieder einen Schweizer, Urs, der auch mit seinem Fahrrad länger unterwegs ist. Und dann ist es endlich soweit, uns erwartet eine rasante 17 km lange Abfahrt in die georgische Hauptstadt Tbilisi, wo wir ein Tiny House mit Garten gemietet haben.

Drei Monate waren wir unterwegs seit unserer Winterpause in Patara in der Südtürkei und wir merken, dass dieser Rhythmus ideal für uns ist. Wir finden es sehr angenehm, immer wiedermal ein Apartment zu haben und längere Zeit an einem Ort zu bleiben als Abwechslung zu den vielen erlebnisreichen Tagen auf dem Fahrrad. Ohne die Pandemie wären wir wohl schon viel weiter östlich, doch wir sind eigentlich ganz froh um diese Entschleunigung, erlaubt sie uns doch, eine Region viel intensiver kennenzulernen und auch das Erlebte zu verarbeiten.

Nun sind wir seit etwas mehr als zwei Wochen in der 1.5 Millionen Stadt Tbilisi und absolut begeistert. Wir haben die Stadt erkundet, Beni und Nicole wieder getroffen, sind auf ein Musikfestival gegangen, haben Expats kennengelernt und versucht etwas Georgisch zu lernen. Wir haben gemerkt, dass wir innerlich immer noch Stadtmenschen sind und den Aufenthalt hier sehr geniessen. Und natürlich werden wir auch die grossartige georgische Küche und Tbilisi selber noch gebührend beschreiben. Doch nun folgt zuerst ein neues Kapitel, denn bald schon kommen Lisas Eltern zu Besuch und wir erkunden zusammen mit ihnen die kachetische Weinebene, den grossen Kaukasus und das traditionsreiche Swanetien und wir freuen uns sehr darauf.

Tbilisi von oben
Tbilisi von oben
Reunion in Tbilisi mit Beni & Nicole
Reunion in Tbilisi mit Beni & Nicole

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