ÜBER UNS
WIR SIND DANN MAL UNTERWEGS
Das wichtigste zuerst: Nein, man muss nicht besonders sportlich sein für solch eine Reise und man muss nicht im Lotto gewonnen haben. Wir standen mitten in unserem Leben, hatten verschiedene Jobs und und eigentlich ein richtig schönes Leben in unserer Heimatstadt Baden. Wir hatten nicht den Wunsch zu fliehen und aus dem stereotypen „Hamsterrad“ auszubrechen, doch so wirklich reingepasst haben wir wohl auch nie und der Wunsch ein anderes Leben zu führen war bei uns beiden da.
Die Geschichte hinter dieser Reise: Der Plan die Welt mit dem Fahrrad zu erfahren entstand 2016 auf einem klapprigen alten Fahrrad ausserhalb von Luang Prabang. Wir waren erst zwei Monate zusammen und hatten unabhängig voneinander denselben Gedanken – wir möchten einmal eine längere Fahrradtour machen. Die Idee keimte und wuchs und liess uns nicht mehr los. Wir unternahmen mehrere Fahrradtouren in Europa, doch es war nie genug. Immer war da dieser Wunsch, um die nächste Ecke zu sehen, noch etwas weiter zu fahren und die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Aus einer kindlichen Neugier wurde dann anfangs 2018 ein konkreter Plan und wir setzten den Sommer 2020 als unseren Reisestart.
Wir sparten, planten und brüteten über den interessantesten Reiserouten und gaben uns Tagträumereien hin. Dann kam Corona und alles war in Frage gestellt. Darf man überhaupt noch so spontan reisen und immer weiterziehen, wie reagieren die Menschen auf uns, ist es egoistisch am Plan festzuhalten? Fragen über Fragen. Doch nach so einer langen Planungszeit und Vorfreude war an ein Weiterführen vom normalen Alltag statt der Reise nicht mehr zu denken und wir entschlossen uns am Plan festzuhalten und uns vom Leben überraschen zu lassen. Immer im Bewusstsein, dass sich unsere Route jederzeit ändern kann und wir flexibel bleiben müssen. Somit ging es im Juli 2020 los in Richtung Osten, soweit möglich und soweit wir mögen.
LISA
Die Langsamkeit des Reisens beim Fahrrad fahren hat mich schon immer fasziniert und dabei die Veränderung der Gerüche, Küche und der Gesichtszüge der Menschen wortwörtlich zu erfahren. Inspiriert vom Buch „Erfahrung der Welt“ von Nicolas Bouvier entdeckte ich diverse Länder auf verschiedene Arten und das Fernweh schien unbegrenzt. Der Gedanke einfach mal von der Haustüre aus loszuziehen ohne zu wissen wie der Tag endet und wann ich zurückkomme, hat mich nicht losgelassen. Dies nun mit Dario teilen zu können ist unfassbar schön. Ich freue mich dem Gemurmel der Welt unter den Rädern zu lauschen und alles auf uns zukommen zu lassen.
Was ich vorher gemacht habe: Product Manager im tollen Reisebüro Sense of Travel, Übersetzerin, Dozentin.
Was ich mag: Unterwegs sein generell, in fremde Kulturen eintauchen und Sprachen lernen, Konzerte, scharfes Essen, den ersten Kaffee am Morgen, die tägliche Yoga- und Meditationspraxis, Ecstatic Dance, spontane, authentische Begegnungen, einsame Campingspots, alleine zu sein und allgemein alle die Auf und Abs des Lebens.
Was ich nicht mag: Unnötige Höhenmeter, Gegenwind, Engstirnigkeit, dauerndes Nörgeln, Nescafé, Kartoffeln und Mücken.
Erkenntnisse während der Reise: Ich brauche öfters Komfort als gedacht (ich werde älter), vegetarisches Essen findet sich auch an unerwarteten Orten und ohne guten Kaffee geht’s irgendwie nicht.
DARIO
Jahrelang bestanden meine spärlichen Ferien aus Festivalbesuchen, Skiferien und der Organisation unseres Freiluftkinos und unseres Musikfestivals – ein kulturell prall gefülltes Leben in der Schweiz. Mein Traum, die Welt zu sehen, verfiel lange in einen Dornröschenschlaf und wurde erst wieder zum Leben erweckt, als Lisa in mein Leben trat, und mich gleich auf eine Reise nach Südostasien mitnahm. Dass wir unsere grosse Reise mit dem Fahrrad in Angriff nehmen, ist kein Zufall, da ich Fahrradtouren schon lange sehr schätze. Die Reisegeschwindigkeit ist optimal, man erlebt die Umgebung viel intensiver und direkter und kommt doch ordentlich vorwärts.
Was ich vorher gemacht habe: Architekt, Organisation Freiluftkino Baden und One of a Million Musikfestival.
Was ich mag: Konzerte, Filme, Brettspiele, Fahrrad fahren, im Meer, Fluss oder See baden, Abendstunden, mit Freunden die Nacht zum Tag machen, in der Natur sein, am Liebsten mit einem Lagerfeuer.
Was ich nicht mag: Ungerechtigkeit und unehrliche Menschen, Tomaten und Peperoni, Kaffee, schlechte Drinks und natürlich auch Mücken.
Erkenntnisse während der Reise: Vom Sofa aus fällt es sehr leicht eine Route mit vielen Höhenmetern zu planen, die Realität danach sieht dann anders aus. Wir übernachten mehr in Unterkünften als zuvor gedacht. Hunde bekommen eine akute Sinnkrise, wenn Radfahrer abrupt stehen bleiben und lassen einem dann generell in Ruhe.