Fettnäpfchen
Lauern an jeder Ecke, besonders wenn man das Ta’arof ignoriert und dem Taxifahrer beim Aussteigen kein Geld gibt, jede Einladung gleich beim ersten Mal annimmt oder vergisst die Schuhe auszuziehen wenn man ein Haus betritt. Generell hat man aber einen Touristen-Bonus und auch wenn z.B. Dario mal einer Frau die Hand reicht, um ihr zu helfen oder das Kopftuch bei mir zum x-ten Mal verrutscht, so werden einem diese Dinge verziehen.
Gastfreundschaft
Die iranische Gastfreundschaft ist legendär und tief in der Kultur verwurzelt und so lange das Land zu keinem Ziel für Massentourismus wird, wird die Neugier auf Gäste aus dem Ausland auch weiterhin enorm gross bleiben. Die Einheimischen wissen genau, welchen negativen Ruf ihr Land bei ausländischen Medien hat und sie werden alles versuchen, um euch zu zeigen, wie nett und gastfreundlich die Iraner eigentlich sind und sie freuen sich aufrichtig, dass man ihr Land besucht. Wir könnten hier unzählige Episoden von unseren Reiseerlebnissen einbauen, doch das würde den Rahmen von diesem Reisebericht sprengen. Man erhält fast täglich diverse Einladungen und oft werden die Kosten auch übernommen, wenn man etwas kaufen oder einen Tee trinken möchte. Doch immer daran denken, vieles davon ist Ta'arof (siehe Punkt weiter unten) und sollte nicht sofort angenommen werden. Zudem ist das Leben für die Iraner besonders auch im Moment alles andere als einfach, da die Preise für viele Grundnahrungsmittel sich vervielfacht haben und das Leben immer teurer wird.
Gast sein
Wenn man eine ehrliche Einladung nach 3x ablehnen dann endlich annimmt, dann wird man beschenkt mit einem einzigartigen Einblick in den iranischen Alltag und hat die Chance, neue Freundschaften zu schliessen und genau diese Erlebnisse werden die prägendsten Erinnerungen an eine Iran-Reise werden. Auch hier gelten ein paar Regeln, so sollten Männer den Frauen zur Begrüssung nicht die Hand reichen, die Schuhe sollten ausgezogen werden sobald man einen privaten Raum betritt und es empfiehlt sich als kleine Aufmerksamkeit ein Geschenk mitzubringen (Süssigkeiten, schöne Kosmetikartikel, Spielsachen für die Kinder etc.). Macht euch gefasst auf sehr viel Essen, denn die Gastgeber werden eure Teller aus Respekt immer wieder auffüllen wollen, auch wenn ihr schon pappsatt seid. Am einfachsten einen kleinen Resten auf dem Teller übrig lassen und unbedingt die Künste der Köchin mehrmals loben. Die magischen Worte dafür sind: «Cheili chosch maze bud» (es war sehr lecker) oder «daste shoma dard nakone» (ist ein Kompliment, bedeutet wörtlich, dass die Hand des Gegenübers nicht schmerzen soll). Nach dem Essen nicht gleich aufstehen, denn zuerst wird noch Tee serviert und nur dann kann man langsam ans Aufbrechen denken und bis man dann zur Tür hinausgeht wird es noch eine ganze Weile dauern. Falls niemand Englisch spricht und ihr kein Farsi, dann hilft es, wenn man ein paar Bilder von seiner Heimat und seiner Familie zeigen kann und mit Kindern klappt die Kommunikation sowieso problemlos nonverbal.
Einladungen vermeiden (nicht ganz ernst gemeint)
Falls ihr euch mal zurückziehen und nicht eingeladen werden möchtet, präsentieren wir hier mit einem grossen Augenzwinkern unsere Tipps, um Einladungen zu vermeiden:
- Egal unter welchen Umständen: Nie irgendwo anhalten und auf eine Karte schauen (bzw. auf das Telefon). Hält man sich zu lange irgendwo auf und sieht verloren aus, wird man sicher angesprochen und kurz darauf eingeladen.
- Nicht in einen Sandwichladen gehen und nach Tee fragen, die Chance ist gross, dass ihr zu jemandem privat eingeladen werdet, der Tee anbietet und dann wird natürlich automatisch auch noch das Essen folgen und die Einladung zur Übernachtung.
- Nicht in Dorf- / Stadtnähe picknicken, denn es ist einfach zu offensichtlich dann, dass ihr sicher zu wenig zu essen habt und auch wenn ihr Einladungen zum Mittagessen ablehnt, so seid ihr noch nicht sicher, denn es kommt sicher noch jemand vorbei, um euch noch mehr Essen zu bringen, dass er oder sie gerade extra für euch im Supermarkt gekauft hat.
- Für Radreisende: Nicht kurz vor dem Eindunkeln durch ein Dorf fahren, wenn ihr wildzelten möchtet. Ihr werdet von allen Seiten angesprochen und eingeladen werden und schafft es nicht, euer Zelt aufzustellen.
- Komplimente möglichst zurückhaltend verteilen, denn sobald ihr z.B. in einer Bäckerei sagt, wie lecker etwas duftet und aussieht, dann wird es euch geschenkt. Widerstand zwecklos.
Hotels
Es gibt zahlreiche schöne traditionelle Hotels mit einem Innenhof und dies ist die schönste Art im Iran zu übernachten. Im Zimmerpreis ist auch immer ein Frühstück inbegriffen. In den einfacheren Unterkünften schläft man noch traditionell auf Matten und Teppichen auf dem Boden und das Bad befindet sich ausserhalb. Sobald man einen Raum betritt, werden die Schuhe ausgezogen. Da Booking und andere bekannte Buchungsplattformen im Iran gesperrt sind, ist es nicht einfach, die gewünschte Unterkunft auch zu reservieren. Am besten direkt anrufen und nachfragen oder eine Nachricht via Instagram schreiben, das hat bisher immer irgendwie geklappt. Wer mehrheitlich in Hostels unterkommen möchte, ist mit www.hostelworld.com gut bedient. Es gibt auch noch die iranische Buchungsplattform https://iran.1stquest.com/de, dort sind jedoch kleinere und charmante Guesthouses oft nicht aufgelistet.
Preise: Die Unterkünfte im Iran sind günstig und für EUR 4.- gibt es bereits ein Mehrbettzimmer im Hostel. Wir bezahlen meist um die EUR 20.- pro Nacht, haben aber dann ein Doppelzimmer mit eigenem Bad in einem schönen traditionellen Hotel. Die teuersten Hotels, die wir bisher online gesehen habe, kosteten um die EUR 120.- pro Nacht, sind dann aber wirklich in der obersten Liga.
Internet
Das Internet ist unglaublich langsam, auch das WLAN in den Unterkünften. Via Zoom telefonieren oder Bilder und Videos hochladen geht daher eigentlich kaum im Iran. Es ist uns schleierhaft wie Iraner so effizient arbeiten können. Das Internet wird stark reglementiert und zensiert und auch extra langsam gemacht oder sogar auch mal für mehrere Tage abgeschaltet, sollte es Demonstrationen für bessere Lebensbedingungen geben. Trotzdem werben viele Geschäfte mit ihrer WhatsApp-Nummern auf dem Fenster und Instagram ist überraschenderweise nicht blockiert und weit verbreitet bei den Iranern. Möchte man auf sein Mail, YouTube, Google, AirBnB etc. zugreifen können, so muss man im Voraus einen VPN-Dienst (Virtual Private Network) installieren, das machen die Iraner auch so, denn das Internet ist als Freiraum und Kontakt zur Aussenwelt nicht wegzudenken.
Kleidung
Frauen und Männer, ob Touristen oder Einheimische sind verpflichtet, sich an die islamische Kleiderordnung zu halten, wobei das heute nicht mehr so streng gehandhabt wird wie zu Beginn der islamischen Revolution. Für Männer gelten lange Hosen und mindestens ein T-Shirt, besser ein längeres Oberteil. Für Frauen bedeutet das vor allem Kopftuchpflicht und ein langes weites Oberteil, das den Hintern bedeckt. Das gilt überall, auch bei 40 Grad Hitze und sobald man das Haus verlässt, muss man regimekonform eingesackt sein. Dreiviertelärmel, Leggins mit langer Tunika, Jeans und auch Sandalen sind völlig in Ordnung und die Interpretationsvielfalt des iranischen Dresscodes kennt auf den Strassen keine Grenzen. Ihr werdet Frauen sehen, die von Kopf bis Fuss in schwarz und mit Tschador gekleidet sind und Frauen, die Leggins und ein Stirnband statt einem Kopftuch tragen. Am besten an den modebewussten Iranerinnen orientieren und vor Ort dann passende und günstige Kleidung kaufen. Möchte man wichtige muslimische Heiligtürmer besuchen, gibt es am Eingang Leih-Tschador, ein langes Stück Stoff, das die Bewegung dann doch deutlich einschränkt. Schwimmen geht für Frauen leider nur in Vollmontur oder an einem einzigen ausgewiesenen Strand für Frauen auf der Insel Kish. Wir empfehlen neben der Kartoffelsackkleidung auch noch etwas hübschere Ausgehkleidung mitzunehmen für private Einladungen, sonst steht man dann etwas blöde da neben all den gestylten Iranerinnen. Anbei ein paar Fotos, damit ihr euch vorstellen könnt, was wir so im Iran getragen haben.
Kommunikation
Neben der indoeuropäischen Sprache Persisch (Farsi), werden im Iran auch Azeri-Türkisch, Kurdisch, Baluchi, Turkmenisch und weitere Sprachen gesprochen. An touristischen Orten kann man sich auch auf Englisch verständigen, aber sobald man etwas ausserhalb der Hauptroute unterwegs ist, helfen wirklich nur Farsi-Kenntnisse. Die meisten Schilder (z.B. an Busbahnhöfen) sind auch nur auf Farsi angeschrieben, ebenso die Menüs in den Restaurants. Man sollte sich mindestens die Nummern von 1-10 lesen können, da man ohne diese im Alltag nicht weit kommt. Doch zum Glück gehört die Hilfsbereitschaft im Iran schon fast zum Nationalhobby und irgendwer spricht immer Englisch oder wird jemanden anrufen, der Englisch spricht. Ansonsten freuen sich die Iraner natürlich ungemein, wenn man Farsi lernen möchte (hier geht’s schon Mal zu den 100 wichtigsten Sätzen). Für einen Einstieg in die Sprache können wir euch den Podcast von Chaiandconversation empfehlen.
Mobiltelefon
Auch bei diesem Thema gilt: Es ist kompliziert. Ausländer sollten im Iran günstig eine SIM-Karte erwerben können. Theoretisch. Das hat bei uns nur sehr mässig geklappt, daher haben wir hierzu keine Tipps ausser Trial-and-Error. An vielen Orten wurde uns gesagt, dass wir mit dem Schweizer Pass keine SIM-Karte erwerben können oder das System gerade einen technischen Fehler hätte (oder der Mitarbeiter einfach keine Motivation?). In solchen Momenten muss man einfach weiter insistieren und dann passiert es sicher, dass ein netter Mitarbeiter einem eine SIM-Karte auf seinen oder ihren Namen ausstellt und damit ist man dann wieder verbunden mit der Aussenwelt. Wenigstens für 30 Tage.
Nach 30 Tagen im Iran wird das Telefon blockiert (um den Schmuggel von ausländischen Telefonen in den Iran zu unterbinden) und muss online registriert werden und Taxen bezahlt werden. Eine Anleitung wie das geht, findet sich hier: https://www.tappersia.com/iran-mobile-registration/. Wir hatten auch damit kein Glück und die Registrierung funktionierte nicht und somit haben wir dann nach 30 Tagen ein portables WLAN-Gerät gekauft, mit dem wir unabhängig sind. Diese Problem können Reisende umgehen, wenn sie zu zweit unterwegs sind und zuerst nur ein Telefon mit einer iranischen SIM-Karte benutzt, dieses natürlich als Hotspot für beide Telefone, und dann nach den 30 Tagen die SIM-Karte ins andere Telefon wechselt, oder wenn man ein Dual-SIM Telefon hat. Somit ist man schon mal zwei Monate abgedeckt und kann das Problem mit der Registrierung etwas herauszögern.
Radreisen im Iran
Unserer Meinung nach ist der Iran leider kein ideales Radreiseland, denn die Distanzen sind einfach zu gross und es macht Sinn, sich auf die landschaftlich attraktiven Hauptrouten zu konzentrieren und für andere Strecken das Rad im Bus oder Zug mitzunehmen, was auch problemlos möglich ist. Beim Bus wird das Fahrrad im Gepäckraum eingeladen und die Gebühr dafür direkt beim Busfahrer bezahlt, was oftmals so viel kostet wie das Busticket selber. Beim Zug sollte man sicher schon Mal einen Tag vorher am Bahnhof abklären, ob die Mitnahme klappt im gleichen Zug. Die Hauptstrassen sind in einem guten Zustand, jedoch auch sehr stark befahren und der Verkehr ist leider wirklich gefährlich.
Besonders schöne Strecken fanden wir: Entlang vom Persischen Golf inklusive Qeshm Island und Hormuz, von Bam bis nach Mahan, die Wüstenetappe zwischen Nodoushan und Varzaneh auf dem Weg von Yazd nach Isfahan, die Strecke von Khorramabad nach Andimeshk in Lorestan, die kleinen Nebenstrassen entlang von Reisfeldern in Gilan und das absolute Highlight war für uns die Strecke durch Kurdistan von Kermanshah nach Sanandaj. Unsere detaillierte Route findet sich auf unserer Travelmap.
Auch beim Rad fahren muss man sich an die islamischen Kleidervorschriften halten, auch wenn man bei den heissen Temperaturen viel lieber kurze Hosen tragen würde. Für Frauen gilt, dass sie mit einem Helm unterwegs sein und dafür auf das Kopftuch verzichten können oder unter dem Helm einfach einen Buff (einen Halsschlauch) tragen können. Sobald man mit dem Rad unterwegs ist, erhält man noch viel mehr Aufmerksamkeit als sonst und Radreisende können sich auf zahlreiche Einladungen einstellen. Und macht euch gefasst auf viele, viele Selfies mit freudigen Iranern. Wildzelten ist im ganzen Land erlaubt und auch die Iraner stellen häufig ihr Zelt in einem Park oder auch direkt neben der Hauptstrasse auf. Wir haben auch schon mitten in einem Stadtpark gezeltet, was überhaupt kein Problem war. In jedem Dorf gibt es irgendeinen kleinen Laden mit dem Nötigsten und in jedem grösseren Ort finden sich auch Gemüse- und Früchtehändler und Bäckereien oder Falafel- und Kebab-Stände für einen Schnellimbiss. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist somit kein Problem.
Sicherheit
Auch wenn das aufgrund der negativen Berichterstattung und der Warnungen vom Auswärtigen Amt vielleicht erstaunen mag, so ist der Iran ein sehr sicheres Reiseland und kommt für uns Punkto Sicherheit wohl gleich nach dem Oman (und somit vor vielen europäischen Ländern). In den letzten vier Monaten haben wir uns insgesamt sehr sicher gefühlt, auch wenn wir beispielsweise mal nach Mitternacht an einem Busbahnhof ankamen und durch eine uns fremde Stadt radeln mussten. Man kann bedenkenlos wildzelten und sollte jemand vorbeikommen, ist es meistens nur aus Neugier oder für eine Einladung nach Hause, da es ja draussen viel zu ungemütlich sei. Insgesamt ist der Iran ein sehr sicheres Reiseland, ob alleine oder mit einer Gruppe und man kann private Einladungen mit einem guten Gewissen annehmen. Das gefährlichste ist wohl der Verkehr, denn die Fahrweise der Iraner hat nichts mehr mit ihrer sonstigen Höflichkeit zu tun.
Leider gelten oft andere Spielregeln für Frauen als für Männer und auch wenn es eigentlich obsolet sein sollte, dass man von der Gefahr einer Reise für allein reisende Frauen spricht, so finden wir es doch nötig, hier ein paar Dinge zu erwähnen. Belästigungen kommen vor und auch Reisen mit dem Partner schützt davor nicht. In den letzten Jahren war ich in vielen Ländern ausserhalb der Komfortzone alleine unterwegs und würde das auch im Iran sofort machen, jedoch mit Zug und Bus und nicht mit dem Fahrrad, dafür hätte ich zu grossen Respekt. Falls ihr plant den Iran auf eigene Faust zu bereisen, so empfehlen wir euch diese hilfreichen Tipps auf Caravanistan: https://caravanistan.com/planning/safety/single-female-travelers/.
Ta’arof – ein Porzellanladen aus Höflichkeit
Ta'arof ist ein Konzept, das wir so nur aus dem Iran kennen und es ist gar nicht so einfach zu erklären. Iraner sind Weltmeister der indirekten Kommunikation und Ta’arof ist dafür das offensichtlichste Beispiel. Es ist eine ritualisierte Höflichkeitsform, die das soziale Miteinander bestimmt. Dabei geht es um einen Ausdruck der Wertschätzung des Gegenübers. Machen wir am besten ein paar Beispiele dafür. Wenn ich einer Frau im Iran ein Kompliment mache, so wird sie sich sehr wahrscheinlich nicht bedanken, sondern sagen «Cheshmat ghashang mibine» (deine Augen sehen Schönes). Das Kompliment wird also sozusagen retourniert, statt einfach angenommen.
Oder wenn man in einem Laden zahlen möchte, so wird der Verkäufer sagen «Ghabele Shoma Ro Nadare» (du bist mehr wert als diese Dinge), um dir Respekt zu zeigen. Aber natürlich möchte er bezahlt werden. Das gleich gilt auch für den Taxifahrer, der dir gerade sagt, dass die Fahrt kostenlos war. Auch hier muss man oft mehrmals insistieren, dass man wirklich gerne für den Service bezahlen möchte. Auch ein Angebot oder eine Einladung sollte zuerst dreimal abgelehnt werden, bevor man sie annimmt. Und es ist gar nicht immer so einfach zu sagen, ob eine Einladung ernst gemeint ist oder einfach nur Ta’arof. Und das ist noch nicht alles, denn man kann auch nicht einfach so durch eine Türe gehen, sondern muss immer zuerst die anderen vorlassen, was zu einer ziemlichen Situationskomik führen kann, wenn sich am Ende alle gegenseitig vorlassen wollen und somit den Eingang blockieren.
Einerseits ist das Ta'arof irgendwie wahnsinnig charmant, andererseits auch einfach manchmal nur mühsam. Auch viele junge Iraner scheinen sich eher darüber zu nerven und trotzdem gehört es absolut zur Kultur. Interessanterweise endet das Ta’arof wenn die Iraner in ein Auto steigen, denn im Verkehr scheinen alle Höflichkeitsregeln nicht mehr zu gelten.
Währung & Geldangelegenheiten
Die offizielle Währung ist der Iranische Rial (IRR). Geld abheben mit internationalen Bankkarten ist im Iran nicht möglich und daher muss Bargeld für die ganze Reise mitgenommen werden. Iran ist ein günstiges Reiseland und wir haben von einigen gehört, dass sie mit EUR 300.- im Monat auskommen, wenn man selber kocht, preiswerte Gerichte isst und im Schlafsaal übernachtet. Wir haben sicherheitshalber mit EUR 1000.- pro Monat gerechnet, denn es empfiehlt sich Geld für Unvorhergesehenes auf der Seite zu haben, da es sehr schwierig ist, im Iran an Geld zu kommen, sollte man zu wenig mitgenommen haben (weil man dann plötzlich doch noch den einen Teppich kaufen möchte). Bedingt durch die wirtschaftliche Lage gibt es im Iran erhebliche Preisschwankungen und der Währungsverfall macht es schwer, aktuelle Preisauskünfte zu geben. Preiserhöhungen sind ein grosses Problem, mit dem Iraner täglich zu kämpfen haben.
Am einfachsten lassen sich Euros und US-Dollars in den Wechselstuben umtauschen. Eine Umtauschmöglichkeit für Schweizer Franken haben wir nie gesehen. Sollte es keine Wechselstuben haben, kann man es auch beim Juwelier probieren, aber sicher nicht auf der Bank, denn da gilt der offizielle Währungskurs und dieser ist um ein Vielfaches schlechter als der inoffizielle. Den aktuellen Kurs (inoffiziell) erfährt man auf der Seite: www.bonbast.com. Anstelle von Rial wird im Land von Toman gesprochen und gerechnet, was sehr verwirrend sein kann. 10 Rial entsprechen 1 Toman.
Beispiel: 3 Millionen Rial entsprechen also 300'000 Toman, doch im Laden wird der Verkäufer 300 Toman sagen und das sind dann ca. EUR 10.-. Alles ganz einfach, oder? Keine Sorge, daran gewöhnt man sich ganz schnell.
Um nicht die ganze Zeit mit viel Bargeld rumzulaufen lohnt es sich, eine iranische Debit-Karte für Touristen zu bestellen, welche auch während der Reise mit Euros aufgeladen werden kann. Wir haben dafür die Mah Card, mit welcher wir wirklich überall bezahlen konnten, sogar auf dem Gemüsemarkt und bei den Strassenhändlern.
Wir hoffen ihr seid mit unseren Tipps nun gewappnet für eine Reise in den Iran und wir sind sicher, auch ihr werdet dem Zauber dieses Landes erliegen, euer Herz öffnen und trotz allem Frust auch reich beschenkt werden.
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