12.03.2023

Usbekistan: Blaue Kacheln, wohin man sieht (55)

Zentralasien Teil 7: Mit dem Zug entlang der alten Seidenstrasse

Ausnahmsweise erkunden wir ein Land mal nur per Zug
Ausnahmsweise erkunden wir ein Land mal nur per Zug

Usbekistan, das sind blaue Kacheln wohin man blickt und dazu Moscheen, Mausoleen und Medresen. Zudem sandfarbene Kuppelbasare, jahrhundertalte Hamams, einladende Teehäuser, mobile Brotbacköfen, freundliche Menschen mit Hüten und Goldzähnen und viele süsse Melonen. Wir rauschen im bequemen Hochgeschwindigkeitszug entlang der Städte der alten Seidenstrasse und sind nach den ganzen Abenteuern in Kirgistan und Tadschikistan nun einfach ganz normale Touristen. Das tut zwischendurch auch mal gut, aber wir sind dadurch auch einiges anonymer und können weniger in die lokale Kultur eintauchen. Wir merken es ist eher eine Barriere da zwischen den Einheimischen und uns und es bleibt nur bei kürzeren, oberflächlichen Gesprächen. Wenn wir mit den Rädern unterwegs sind, werden die Begegnungen intensiver und wir haben den Eindruck, den Menschen mehr auf Augenhöhe zu begegnen.

Wir sind mitten in der Hochsaison im Oktober unterwegs zusammen mit vielen europäischen Reisegruppen. Individualreisende und Backpacker bilden in Usbekistan die Minderheit. Dabei lässt sich Usbekistan sehr gut und günstig auf eigene Faust erkunden, nur sollte man für die Reisesaison im Frühling und Herbst definitiv vorausbuchen. Die Zugtickets für die beliebten Strecken sind oftmals gleich nach Freigabe 45 Tage vorher ausgebucht und auch die charmantesten Unterkünfte sollte man lieber sichern. Das führte dazu, dass wir unsere Usbekistan-Reise bereits im Sommer definitiv geplant hatten und uns nun die ansonsten gewohnte Freiheit etwas fehlt. Mein Rad ist immer noch nicht fahrtauglich und wir wollten von Anfang an Usbekistan lieber mit dem Zug als mit den Rädern bereisen, denn für einmal spielen in Zentralasien Städte und nicht die Landschaften die Hauptrolle.

Nekropole Shah-i-Zinda in Samarkand
Nekropole Shah-i-Zinda in Samarkand
Kalon Minarett, Bukhara
Kalon Minarett, Bukhara

Wir sind entlang der absoluten Hauptroute unterwegs und besuchen die bekanntesten Städte: Samarkand, Bukhara, Khiva und beenden die Reise in der modernen Hauptstadt Taschkent. Usbekistan hätte noch einiges mehr zu bieten wie die Nurata-Berge, das Savitsky-Museum im abgelegenen Nukus, den verschwindenden Aralsee im Nordwesten und Städte wie Termez oder Shahrisabz abseits der Hauptpfade. Wenn man nicht über den Tellerrand blicken möchte, dann kann man in Usbekistan wunderbar in ein Märchen aus 1001-Nacht eintauchen und sich seine Träume vom Orient mit mosaikgeschmückten Moscheen, gewürzüberladenen Basaren und Wüstenschlössern verwirklichen. Alles wirkt sehr aufgeräumt und herausgeputzt und oftmals werden sogar die normalen Wohngebiete hinter einer tristen Mauer versteckt. Wir kratzen in Usbekistan in diesen drei Wochen ausnahmsweise wirklich nur an der Oberfläche, aber es ist für uns stimmig. Zu intensiv waren die letzten anstrengenden Monate in Zentralasien und wir sind dankbar für diese kleine Auszeit in einer touristischen Blase. Obwohl wir reisemüde sind, kommt in Usbekistan die ganze Entdeckungsfreude nochmals zurück und wir geniessen beide unsere Zeit hier sehr.

Zwei ganz normale Touristen in Usbekistan
Zwei ganz normale Touristen in Usbekistan

Seidenstrassenflair in Samarkand

Unsere erste Station ist das sagenumwobene Samarkand, die drittgrösste Stadt Usbekistans, doch an erster Stelle, wenn es um architektonische Meisterwerke geht und seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe. Samarkand war die Hauptstadt von Timur Lenks riesigem Reich und gilt als Schmuckstück der mittelalterlichen usbekischen Kunst und Architektur. Der Mongolenherrscher Timur war einer der erfolgreichsten und zugleich grausamsten Eroberer Zentralasiens. Viereinhalb Jahrzehnte lang – von 1360 bis zu seinem Tod 1405 – nahm er mit seinen Nomadenhorden weite Gebiete von der Mongolei im Osten bis zum östlichen Mittelmeer im Westen ein. Zahlreiche schöne Monumente gehen auf diese Zeit zurück und natürlich ist auch Timur selber eine grosse Statue gewidmet, die regelmässig mit Öl eingerieben wird, damit sie weiterhin schön glänzt, wie Dario beim Anlehnen überrascht feststellen muss.

Samarkand wurde immer wieder zerstört und erlebte erst im 14. / 15. Jahrhundert seine Blütezeit, da Timur von seinen Feldzügen jeweils eine ganze Horde Wissenschaftler mitbrachte. Über 35 Jahre lang verschleppte er Mathematiker, Astronomen, Architekten und Musiker ins Land und somit wurden während Timurs Zeit viele Monumentalbauten geschaffen. Natürlich ist Timur höchstpersönlich auch in Samarkand begraben im relativ schlichten Gur-Emir-Mausoleum unter einer eindrücklichen Kuppel.

Timur Lenk Monument: Hier ist alles Öl was glänzt
Timur Lenk Monument: Hier ist alles Öl was glänzt
Gur-Emir-Mausoleum
Gur-Emir-Mausoleum

Wir machen gerade unsere ersten Schritte durch Samarkand und sind auf dem Weg zu einem absoluten Pflichtstopp in Zentralasien, dem Platz aller Plätze: dem Registan. Für viele der schönste Platz der islamischen Welt. Nicht für uns, denn diesen Titel haben wir bereits dem Naqsh-e Jahan in Isfahan verliehen. Doch der Registan hinterlässt definitiv einen gewaltigen ersten Eindruck und wir kommen immer wieder zurück, um diesen grossen Platz zu verschiedenen Tageszeiten zu erleben. Wir sind dabei natürlich nicht alleine und zahlreiche usbekische Hochzeitspaare lassen sich hier professionell ablichten. Um uns herum stolzieren überall hübsch frisierte Frauen in roten Kleidern und Männer in eleganten Anzügen. Wir können es nachvollziehen, einen monumentaleren Hintergrund könnte man kaum finden für ein Fotoshooting.

Gehört zum Pflichttermin für Hochzeitspaare: Fotoshooting vor dem Registan
Gehört zum Pflichttermin für Hochzeitspaare: Fotoshooting vor dem Registan
Der monumentale Platz wurde als Marktplatz und für Hinrichtungen genutzt
Der monumentale Platz wurde als Marktplatz und für Hinrichtungen genutzt
Auch wenn das Rad gerade nicht fahrtüchtig ist, gehört dieses Bild einfach dazu
Auch wenn das Rad gerade nicht fahrtüchtig ist, gehört dieses Bild einfach dazu

Der Registan wurde früher unter anderem als Marktplatz genutzt und wir versuchen uns vorzustellen, wie damals die Kamelkarawanen der Seidenstrasse unterwegs waren. Um den Registan gruppieren sich gleich drei atemberaubende Medresen, jede für sich ein Kunstwerk. Das Ensemble aus den drei grossen Medresen unterscheidet sich im Baustil: Es gibt Minarette und Kuppeln, Minarette ohne Kuppeln und eine goldene Kuppel ohne Minarette. Gerade mal EUR 5.- kostet der Besuch der drei ehemaligen Elite-Koranschulen. Eine Medrese ist eine islamische Hochschule, auf der nur die Söhne reicher Familien studierten. Die Ausbildung dauerte unterschiedlich lange, je nach Disziplin der Studenten. Natürlich durften nur Männer die Koranschulen besuchen. Die Töchter wohlhabender Familien wurden währenddessen Zuhause von Privatlehrern unterrichtet. Man lernte in der Medrese nicht nur das Religionsstudium, sondern auch Sprachen, Philosophie, Mathematik o.ä. Jede Medrese ist nach dem gleichen Muster gebaut: Ein prächtiges Eingangstor führt zu einem Innenhof, der von den schlichten Wohnzellen umschlossen wird. Zwei der Medresen am Registan stammen aus dem 17. Jahrhundert, eine aus dem 15. Jahrhundert.

Am Eingangsportal der Sher-Dor-Medrese wurde eine Mischung aus Tiger und Löwe abgebildet, eine Ausnahme in der islamischen Welt
Am Eingangsportal der Sher-Dor-Medrese wurde eine Mischung aus Tiger und Löwe abgebildet, eine Ausnahme in der islamischen Welt
Um die Wette strahlen mit der goldenen Decke der Tilla-Kori-Medrese
Um die Wette strahlen mit der goldenen Decke der Tilla-Kori-Medrese
Titelbild vom Reiseführer gefunden
Titelbild vom Reiseführer gefunden

Jede einzelne Medrese ist einen Besuch wert und hinter den prunkvollen Fassaden verbergen sich stimmungsvolle Innenhöfe mit Souvenirläden voller geschnitzter Holzboxen, faltbarer Koranständer, den reich verzierten Suzanis mit ihren Granatapfelmotiven und natürlich sehen wir auch überall wieder die psychedelischen Ikat-Stoffe, besonders oft im Kimono-Stil. Hinter den Souvenirständen arbeiten Kunsthandwerker in den ehemaligen Wohnzellen und geben ihr Wissen von Generation zu Generation weiter. Zu jeder Koranschule gehörte natürlich auch eine Moschee und wir staunen ab den reich verzierten Reliefs, den detailreichen Mosaiks und den eindrucksvollen Kuppeln. Doch eigentlich suchen wir noch etwas ganz besonderes, den Aufgang zu dem einten Minarett, in dem ich bei meiner letzten Usbekistan-Reise vor 5 Jahren hochgestiegen war und das ich Dario unbedingt zeigen möchte. Und endlich finden wir die richtige Person, welche uns gegen ein kleines Entgelt den Zugang zum Minarett ermöglicht und blicken nach dem Aufstieg voller Ehrfurcht von oben auf einer der bekanntesten Plätze des Orients. Dario ist begeistert und ich freue mich, dass er genauso viel Freude beim Erkunden all dieser historischen Orte verspürt und wir bekommen richtig Vorfreude auf alles was uns in Usbekistan noch erwartet.

Ungewöhnlicher Blick von oben auf den Registan
Ungewöhnlicher Blick von oben auf den Registan

Weiter geht es zur Bibi-Khanum Moschee. Sie wurde um 1400 auf Befehl Timurs erbaut und sollte seine Macht demonstrieren (was denn sonst). Also liess er seine Architekten die Grenzen der Statik ausreizen und so war sie während des 15. Jahrhunderts die grösste und prunkvollste Moschee der islamischen Welt. Doch wie so häufig hiess es auch hier wieder: wer hoch hinaus, will kann tief fallen. Denn in einem erdbebengefährdeten Gebiet sind solche Bauten schnell ein Opfer der Naturgewalten. Die Moschee fing an zu bröckeln und keine Renovierung konnte dem Verfall mehr Einhalt gebieten. Imposant ist die gewaltige Moschee aber auch heute noch und man fühlt sich plötzlich ganz klein neben dem riesigen Eingangsportal.

Bibi-Khanum Moschee: Wenn man sich plötzlich ganz klein fühlt
Bibi-Khanum Moschee: Wenn man sich plötzlich ganz klein fühlt

Wir werden fortgelockt vom Duft des Orients auf dem angrenzenden Bazar. Frische Brote, die kunstvoll mit Stempeln verziert werden, stapeln sich hier neben Nüssen und Trockenfrüchten. Auch wenn wir nun schon wirklich viele Märkte auf der Reise gesehen haben, ist es trotzdem jedes Mal eine Freude, auch wenn die zentralasiatischen Märkte nicht mit den Kuppelbasaren im Iran mithalten können. Allgemein fühlen wir uns in den Städten Usbekistans sehr oft an den Iran erinnert und freuen uns immer, wenn wir Details und Gemeinsamkeiten erkennen, die uns die Zusammenhänge zwischen den Kulturen spüren lassen.

Auch die imposante Totenstadt Shah-i-Zinda ist entstanden, weil man gute Ideen schon immer gerne übernommen hat. Ursprünglich befand sich hier anscheinend das Grab von einem Cousin des Propheten Mohammeds, doch auch Timur hat seine Angehörigen später an dieser Stelle begraben lassen und so sind über die Jahre viele weitere Gräber in der Nekropole hinzugekommen, die mit ihren vielen türkisfarbenen Kacheln weltweit wohl einzigartig ist. Nur die vielen Touristengruppen stören etwas die Stimmung und wir kommen nochmals am frühen Morgen gleich nach der Öffnung her, um die bekannteste Nekropole Zentralasiens in Ruhe auf uns wirken zu lassen. Nun sind auch einige usbekische Pilger unterwegs, die ehrfurchtvoll die verschiedenen Gräber besuchen. Der Anblick dieser endlosen Kuppeln mit ihren detailreichen Mosaiken im Morgenlicht ist unser absoluter Höhepunkt in Samarkand.

Unser Lieblingsort in Samarkand: die Nekropole Shah-i-Zinda
Unser Lieblingsort in Samarkand: die Nekropole Shah-i-Zinda
Die Strasse der Mausoleen besteht aus 11 Mausoleen, die mehrheitlich im 14. / 15. Jh. erbaut wurden
Die Strasse der Mausoleen besteht aus 11 Mausoleen, die mehrheitlich im 14. / 15. Jh. erbaut wurden

Von dem herausgeputzten touristischen Samarkand mit seinen mittelalterlichen Monumenten führt uns ein kurzer Spaziergang in die russische «Neustadt» mit ihren pastellfarbenen Gebäuden und vielen Parks. Hier sind vermehrt die Einheimischen unterwegs und es hat viele stimmungsvolle Cafés und Restaurants. Samarkand bietet eine tolle Mischung aus Stadterlebnis und Geschichte und lohnt definitiv einen längeren Aufenthalt, doch die meisten Besucher bevorzugen Bukhara und Khiva, wo Altstadt und historische Monumente mehr eine Symbiose bilden. Wir freuen uns auf den Szenenwechsel, lassen unsere Räder im Guesthouse und rasen mit dem modernen Afrosiyob Zug in weniger als 3 Stunden nach Bukhara.

Bukhara: Stadt voller Medresen, Mausoleen und Minarette

Bukhara ist vielleicht die schönste Stadt Usbekistan und man könnte tagelang durch die aufgeräumte historische Altstadt spazieren und die vielen Medresen, Moscheen, Mausoleen und Minarette besuchen. Besonders am frühen Morgen ist es sehr stimmungsvoll, wenn die Kinder auf dem Weg zur Schule sind, die Männer auf klapprigen Rädern durch die Gassen rattern und die Frauen beim Brot kaufen miteinander schwatzen. Die Souvenirstände haben noch geschlossen und es ist angenehm ruhig. Erst in diesen Momenten kann man die Magie der Stadt wirklich spüren. Wenige Stunden später fallen die Touristengruppen über die Altstadt her und es wird eng in den Strassen.

Das Herz Bukharas schlägt am Labi-Hauz in der Mitte der Altstadt. Von hier aus beginnt man seinen Streifzug durch die Gassen und durch sandsteinfarbene Kuppelbasare, in denen Männer töpfern, Schuhe besohlen und Eisen schlagen. In den einladenden Chaikhanas (Teehäuser) spielen Männer mit weissen Bärten unter schattenspendenden Bäumen Backgammon, schlürfen Tee und sitzen auf Topchans (einer genialen Erfindung, die wir sofort in die Schweiz importieren möchten, denn es handelt sich um eine Art hölzernes Bett, das als Sitz- und Schlafstätte draussen dient).

Neben anderen Städten der Alten Seidenstrasse war auch Bukhara ein grosses Handelszentrum in der Region
Neben anderen Städten der Alten Seidenstrasse war auch Bukhara ein grosses Handelszentrum in der Region
Nach oben gucken lohnt sich in Bukhara fast immer
Nach oben gucken lohnt sich in Bukhara fast immer

Mit seinen über 140 Architekturmonumenten gleicht Bukhara einem lebendigen Museum mit stillen Zeitzeugen aus verschiedenen Epochen und im Gegensatz zur Altstadt von Samarkand, die von touristischen Flaniermeilen geprägt ist, sind noch viele der original Bauten in Bukhara erhalten und die gesamte Altstadt ist als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Deshalb bevorzugen viele Besucher wohl Bukhara gegenüber Samarkand, da sich die Altstadt nicht getrennt von den Sehenswürdigkeiten befindet und man so einen viel besseren Eindruck erhält, wie das Leben zur Zeit der alten Seidenstrasse ausgesehen haben könnte.

Bolo-Hovuz-Moschee, Bukhara
Bolo-Hovuz-Moschee, Bukhara
Das Chor Minor mit seinen ungewöhnlichen vier Minaretten war eigentlich nur das Pförtnerhaus für die dahinterliegende Medrese, die heute nicht mehr existiert
Das Chor Minor mit seinen ungewöhnlichen vier Minaretten war eigentlich nur das Pförtnerhaus für die dahinterliegende Medrese, die heute nicht mehr existiert

Bukhara war das religiöse Zentrum Zentralasiens und daher befanden sich hier gleich 100 Koranschulen. Wer Geld hatte, sicherte sich seinen Status durch das Errichten einer möglichst reich verzierten Medrese. Eine davon die Mir-i-Arab wird heute noch als Koranschule benutzt und nur der Eingangsbereich ist für Besucher geöffnet. Sie ist die älteste, aktive Medrese Zentralasiens und war die einzige Koranschule der gesamten Sowjetunion. Wir werfen einen Blick in den Innenhof und sehen ein paar junge Männer beim Pingpong spielen. Gegenüber befindet sich das Wahrzeichen der Stadt, das Kalon Minarett aus dem 12. Jahrhundert, das zum Glück von Dschingis Khan ausnahmsweise nicht zerstört wurde, er fand es zu schön und hat es verschont.

Der eindrückliche Poi-Kalon-Platz mit dem Kalon Minarett
Der eindrückliche Poi-Kalon-Platz mit dem Kalon Minarett
Das Minarett ist ein architektonisches Meisterwerk mit seinen 14 unterschiedlichen Zierbändern, die ursprünglich natürlich mit blauen Kacheln verziert waren
Das Minarett ist ein architektonisches Meisterwerk mit seinen 14 unterschiedlichen Zierbändern, die ursprünglich natürlich mit blauen Kacheln verziert waren
Kalon Minarett und Eingang zur Kalon Moschee
Kalon Minarett und Eingang zur Kalon Moschee
Ja, diese Aufnahme hat einige Anläufe benötigt
Ja, diese Aufnahme hat einige Anläufe benötigt

Etwas ausserhalb der Altstadt kann man im Sommerpalast mehr über die Vorlieben des letzten Emirs Ali Khan (Regierungszeit von 1912-1918) erfahren. In seinem Palast Sitorai Mohi Hosa findet sich eine spezielle Mischung aus russischer Architektur aussen, orientalischer Innendeko und europäischem Kitsch, wie man ihn vom Schloss Versailles kennt. Und wir fühlen uns erneut an den Iran erinnert, denn der letzte Shah hatte einen ähnlich kitschigen Geschmack wie wir damals in seinem Palast in Teheran sahen. Zu jedem Palast gehörte ein Gebäude nur für die Frauen, das Harem. Dieses befand sich direkt vor einem grossen Swimmingpool, an dem sich die Damen des Harems räkelten und dabei vom Khan von einem Holzpavillon aus beobachtet wurden. Er warf der Ausserwählten jeweils einen Apfel zu, liess sie mit Eselsmilch einreiben (ein besonderer Fetisch) und in sein Schlafzimmer bringen. Good old times oder so ähnlich.

In Bukhara gibt es viele traditionelle Boutiquehotels mit Innenhöfen. Wir übernachten im charmanten Komil Hotel, das ich von meiner früheren Reise kannte. Dario ist ebenso begeistert und jeden Morgen beginnen wir unseren Tag in dem prunkvollen Frühstücksraum. Das Haus gehörte Komils reichem Grossvater und noch viele Ecken des verwinkelten Hauses mit seinen drei Innenhöfen wurden im Originalzustand belassen. Es ist die ideale Entspannung für uns nach Tadschikistan und wir gehen unser Sightseeing sehr gemütlich an und lassen uns zwischendurch auch Mal in Jahrhunderte alten Hamams kräftig durchkneten. Nach vier Tagen möchten wir eigentlich mit dem Zug weiter in den Westen des Landes nach Khiva reisen, doch leider ist dieser bereits ausgebucht und somit nehmen wir ein Taxi für die über 400 km lange Strecke quer durch die Wüste. Unterwegs sind wir erleichtert, dass wir diesen monotonen Abschnitt durch die Wüste nicht mit dem Rad gefahren sind.

Khiva: Märchenhafte Oasenstadt am Rande Usbekistans

Wenn man seine Usbekistan-Reise mit einem absoluten Höhepunkt beenden möchte, spart man sich die 2500 Jahre alte Oasenstadt Khiva am besten für den Schluss auf. Die Handelsstadt gelangte vor allem durch den Sklavenhandel zu Zeiten der Seidenstrasse zu ihrem Reichtum. Durch die abgelegene Wüstenlage wurde sie zudem von einigen Erobern bei ihren zerstörerischen Streifzügen ausgelassen und somit konnten viele eindrucksvolle Gebäude der islamischen Baukunst den Zahn der Zeit überstehen. Unvergessen bleibt der erste Eindruck, wenn man die Altstadt mit ihren Lehmbauten betritt und sich in eine andere Zeit versetzt fühlt.

Khiva mit seinen ca. 40'000 Einwohnern ist über 2.500 Jahre alt und liegt in der Kyzylkum Wüste
Khiva mit seinen ca. 40'000 Einwohnern ist über 2.500 Jahre alt und liegt in der Kyzylkum Wüste
Über den Dächern Khivas fühlt man sich in die Erzählung von 1001 Nacht versetzt
Über den Dächern Khivas fühlt man sich in die Erzählung von 1001 Nacht versetzt
Das Islam-Hoja-Minarett ist mit 57 m das höchste Gebäude der Altstadt
Das Islam-Hoja-Minarett ist mit 57 m das höchste Gebäude der Altstadt

Die wichtigsten Gebäude befinden sich in der einmaligen Altstadt Ichan Qal’a, umgeben von einer zwei Kilometer langen und sieben Meter hohen Mauer mit Zinnen. Alleine darin gibt es über hundert Sehenswürdigkeiten und man kann gut zwei Tage mit Besichtigungen verbringen. Die Ichan Qal’a mit ihren gut erhaltenen Lehmbauten ist eines der schönsten UNESCO-Welterbe überhaupt und immer voller einheimischer Touristen, die den Lieblingsheiligen besuchen und Hochzeiten feiern. Sie beten, tanzen und singen und lächeln einem mit ihren Goldzähnen an. Natürlich wimmelt es auch von Reisegruppen und sogar von Filmcrews, welche die ummauerte Altstadt für Historienfilme nutzen. Innerhalb der schönen Altstadt lebten früher nur die Herrscher und die Reichen und somit finden sich hier noch viele Paläste und natürlich Medresen. Wohin wir auch blicken, überall schimmern die Kuppeln aus kunstvoll gestalteten Fliessen in blau, weiss, türkis und einem besonderen Grünton, der typisch ist für Khiva.

Gleich beim Haupteingang zur Altstadt fällt ein pummeliges Minarett auf, das irgendwie zu kurz geraten scheint. Das wunderschöne Kalta Minor mit seinen türkis- und grünfarbenen Mosaiksteinen sollte eigentlich mal 140 Meter hoch werden und der Blick von oben bis nach Bukhara reichen, doch der Bau wurde eingestellt, da der Bauherr frühzeitig starb und der Nachfolger das Minarett nicht fertiggestellt hat. Doch eine Legende besagt auch, dass der Architekt sich auf und davon machte, als er hörte, dass ihm der Tod drohte, damit er nicht nochmals so einen schönen Turm bauen würde. Keine einfache Zeit für Architekten.

Das Kalta Minor sollte mal das höchste Minarett des muslimischen Ostens werden
Das Kalta Minor sollte mal das höchste Minarett des muslimischen Ostens werden
Der Ornamentgürtel aus blauen, türkisfarbenen, grünen und weissen Fliesen spiegelt sich das ganze Können der choresmischen Kunsthandwerker wider
Der Ornamentgürtel aus blauen, türkisfarbenen, grünen und weissen Fliesen spiegelt sich das ganze Können der choresmischen Kunsthandwerker wider

Folgt man der Hauptgasse quer durch die Altstadt kommt man vorbei an zahlreichen Minaretten, Mausoleen, Medresen und Palästen, ein richtiges Stelldichein islamischer Baukunst. Links und rechts der Hauptgasse finden sich Souvenirläden, die dicke weiche Schafspelzhüte anbieten, die traditionelle Kopfbekleidung in der Provinz Khorezm. Jeder Mann musste hier behütet sein, ein Mann ohne Hut galt als schamhaft. Das passt für Dario ganz gut, ist er ja nur selten ohne Hut unterwegs. Doch so eine wuschelige Fellmütze schafft es dann doch nicht ins Reisegepäck.

Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Khiva ist für uns die Juma Moschee, die Freitagsmoschee. Betritt man den Raum ganz früh am Morgen steht man alleine in der 1000 Jahre alten Moschee, umgeben von 216 verzierten Holzsäulen.

Im Innern der Moschee befindet sich eine einzige Halle, deren Decke von kunstvoll geschnitzten Säulen aus verschiedenen Jahrhunderten getragen wird
Im Innern der Moschee befindet sich eine einzige Halle, deren Decke von kunstvoll geschnitzten Säulen aus verschiedenen Jahrhunderten getragen wird

Wir schlendern weiter entlang der schönsten Gebäude und fühlen uns in eine andere Epoche zurückversetzt, was nicht nur an der Filmcrew mit ihren historischen Kostümen liegt. Wir bekommen Hunger und kehren ein im beliebten Terrassa Cafe, wo man mit Blick auf die Kuppeln der Stadt ein kühles Bier trinken kann. Doch Khiva ist eigentlich berühmt für einen ganz besonderen Leckerbissen: Shivit Oshi. Das sind hausgemachte Nudeln, die mit jeder Menge Dill angereichert werden und mit frischem Joghurt serviert werden. Ja, ihr habt nichts überlesen, dieses Gericht ist tatsächlich vegetarisch. Logischerweise wird es die nächsten drei Tage täglich verzehrt, wenigstens von mir.

Shivit Oshi: Dillnudeln mit Joghurt
Shivit Oshi: Dillnudeln mit Joghurt

Gestärkt machen wir uns nun auf in den schönsten Palast der Altstadt. Im Tosh-Hovli Palast lebte im 19. Jahrhundert der Allakuli Khan auf ziemlich grossem Fusse in 150 verwinkelten Räumen mit 9 Innenhöfen. Der Architekt hatte gerade mal zwei Jahre Zeit, den Palast fertigzustellen und da er dies nicht zeitig schaffte…ihr ahnt es sicher schon…wurde er gepfählt.

In einem separaten Flügel befindet sich der mit blauen Fliessen verzierte Hamam. Vier Frauen hatte der Khan, eine wählte die Mutter, zwei waren «Geschenke» von ausländischen Königen und die vierte durfte er wenigstens selber auswählen. Alle vier Hauptfrauen erhielten drei Räume und einen überdachten Vorhof. Gegenüber befanden sich die einfacheren Quartiere der vielen Konkubinen. Und wie damals so üblich waren die Räume mit geheimen Gängen verbunden, damit die Frauen jeweils nicht mitbekamen, wer die Nacht beim Khan verbringt. Die vielen, ja wahrscheinlich wohl sehr vielen, Söhne des Khans durften bis 12 Jahre auch im Harem wohnen, danach aber mussten sie fort, da sie ja plötzlich Konkurrenten bei den Konkubinen werden konnten. Immer wieder interessant für uns nicht nur schöne Gebäude anzuschauen, sondern auch die Geschichten dahinter zu erfahren.

Auf dem Rückweg ins Guesthouse biegen wir von der touristischen Hauptgasse ab und landen schnell in den ruhigen Wohnquartieren Khivas. Auf den Terrassen backen Frauen duftendes Non (Brot) im Ofen, der hier Tandir genannt wird. Kunstvoll werden die eher dünnen regionalen Brote mit einem Stempel verziert, bevor sie in den Ofen kommen. Katzen streunen umher und auf den grosszügigen Plätzen wird am Nachmittag Fussball gespielt. Nur wenige weisse Autos (wie im Iran ist auch hier die Farbe Weiss bei den Wagen äusserst beliebt) parken in der Altstadt, viel mehr sieht man Radfahrer unterwegs. Noch 6000 Familien leben in der Altstadt und gehen zwischen den Reisegruppen ihrem Alltag nach.

Fussballspiel gegenüber der alten Festung
Fussballspiel gegenüber der alten Festung
Traditionelles Non aus dem Tandir-Ofen
Traditionelles Non aus dem Tandir-Ofen
Ausserhalb der Altstadt werden leider die Wohnquartier hinter einer tristen Mauer versteckt
Ausserhalb der Altstadt werden leider die Wohnquartier hinter einer tristen Mauer versteckt

Unser gemütliches Meros Guesthouse liegt auch innerhalb der Stadtmauern. Perfekt, um abends nochmals durch die leeren Gassen der alten Handelsoase zu schlendern, wenn die Tagestouristen bereits in ihren Bus gestiegen sind. Auf der Dachterrasse lässt sich sogar für Darios Geburtstag ein Abendessen organisieren mit Blick über die Dächer von Khiva. Doch es wird langsam richtig herbstlich und wir haben gar nicht mehr so viel Kleidung für so kühle Temperaturen dabei, also gibt es nur eines: die Karawane muss weiterziehen. Nächste und letzte Station in Usbekistan ist die moderne Hauptstadt Taschkent.

Taschkent: Verzierte Metro-Stationen, Sowjetbauten und Plov

Die usbekische Hauptstadt mit ihren 2 Millionen Einwohnern bietet einen absoluten Kontrast zu den Städten der alten Seidenstrasse mit ihrer eigenwilligen Mischung aus moderner und sowjetischer Architektur. Ein schweres Erdbeben hat die Stadt 1966 beinahe vollständig zerstört und sie wurde danach komplett im sowjetischen Stil wiederaufgebaut mit zahlreichen Mahn- und Denkmälern, Betongebäuden, überaus breiten Strassen und grossen Parks. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Hotel Uzbekistan, der Stolz der sowjetischen Herbergen mit allem Schnickschnack, den die kommunistische Welt zu bieten hatte. Die Zeit darin scheint stehengeblieben und dafür sind die Preise für ein Zimmer viel zu hoch angelegt. Im Park davor steht erneut ein Reiterdenkmal von Timur. Doch wir haben dazugelernt und Dario nimmt gebührend Abstand, denn vielleicht ist die Statue ja wieder mit Öl eingeschmiert. Man weiss nie.

Amir-Timur-Platz mit dem legendären Hotel Uzbekistan
Amir-Timur-Platz mit dem legendären Hotel Uzbekistan
Das Grandhotel empfing seine ersten Gäste 1974, doch diese Zeiten sind längst Geschichte
Das Grandhotel empfing seine ersten Gäste 1974, doch diese Zeiten sind längst Geschichte
Der Wiederaufbau nach dem Erdbeben von 1966 gab den sowjetischen Architekten die Möglichkeit, die Stadtplanung komplett zu überdenken und höher zu bauen
Der Wiederaufbau nach dem Erdbeben von 1966 gab den sowjetischen Architekten die Möglichkeit, die Stadtplanung komplett zu überdenken und höher zu bauen
Links: Staatliches Geschichtsmuseum / Rechts: Kunstakademie
Links: Staatliches Geschichtsmuseum / Rechts: Kunstakademie

Taschkent ist extrem weitläufig und zu Fuss kommt man nicht weit, daher ist man auf die effiziente Metro angewiesen. Die Metro-Stationen selber sind ein richtiger Hingucker und ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte. Besonders interessant ist die Kosmonavla Station, die dem sowjetischen Raumfahrtsprogramm gewidmet und in dunklen Blautönen gehalten ist. An den Wänden wird an die wichtigsten Kosmonauten erinnert.

Taschkent ist die einzige zentralasiatische Stadt, die eine U-Bahn besitzt
Taschkent ist die einzige zentralasiatische Stadt, die eine U-Bahn besitzt
Unser Favorit: Die Kosmonavtlar-Station
Unser Favorit: Die Kosmonavtlar-Station

Mit der Metro sind wir schnell in unserem Wohnbezirk im Norden der Stadt, wo sich auch der Chorsu-Bazar befindet, einer der ältesten Märkte Zentralasiens. Über viele Jahrhunderte war er ein wichtiger Umschlagplatz für Waren entlang der Seidenstrasse. Heute befindet er sich unter einer merkwürdigen Kuppel und man findet hier alle erdenklichen Waren, vom importierten chinesischen Plastik-Nachttopf, über geröstete Pistazien und getrocknete Früchte und Pferdefleisch bis zum glitzernden usbekischen Festgewand. Nochmals ein Best-Of aus Zentralasien.

Ganz in der Nähe befindet sich das bei Besuchern sehr beliebte Internationale Plov Zentrum, in welchem bereits früh am Morgen in riesigen Pfannen zentnerweise Reis gekocht wird und die Menschen mittags Schlange stehen. Wir machen darum einen grossen Bogen, denn fettigen Plov haben wir die letzten Monate irgendwie genug gesehen. Wir geben es zu, wir ignorieren die zentralasiatischen Gerichte komplett in Taschkent und essen nur noch internationale Gerichte.

Der berühmteste Markt von Taschkent wird von einer blauen Kuppel überdacht und findet sich am Rande der Altstadt
Der berühmteste Markt von Taschkent wird von einer blauen Kuppel überdacht und findet sich am Rande der Altstadt

Abschied von Zentralasien

Taschkent ist eine interessante Stadt mit einer guten Mischung aus modernem Leben, sowjetischer Baukunst, islamischen Stätten und vielen Museen, die teilweise tatsächlich auch einen Besuch lohnen. Doch für uns ist Taschkent unsere letzte Station nach 3.5 Monaten Zentralasien und wie immer vor einer bevorstehenden Flugreise sind wir gedanklich schon bereits weiter. Wir organisieren unsere Fahrradkartons, senden ein Paket mit Winterkleidung in die Schweiz und verbringen auch dank dem oft eher trüben und kühlen Wetter die grösste Zeit in unserem gemütlichen Guesthouse statt auf Streifzügen durch die Stadt.

Wir ziehen uns etwas zurück vom Draussen und lassen unsere Gedanken nochmals zurückschweifen zu den letzten Monaten in Zentralasien. Angefangen hat alles mit einer Hitzewelle in Kasachstan, dann erlebten wir mit Kirgistan wohl eines der schönsten Radreiseländer und standen in Tadschikistan plötzlich auf dem Pamir auf über 4000 m und darauf folgten viele Hochs und Tiefs. Unvergesslich bleiben die Nächte in den Jurtencamps oder unter dem sternenklaren Himmel am Song-Kul, die karge einsame Landschaft des Pamir-Plateaus, die Kultur der Pamiris im Wakhan-Tal und die blauen Kacheln der Oasenstädte Usbekistans. Gerne wären wir noch mehr in die usbekische Kultur eingetaucht abseits der touristischen Pfade und trotzdem haben uns die letzten drei Wochen in Usbekistan auch sehr gutgetan, konnten wir einfach mal relativ entspannt unterwegs sein. Doch wie auch schon in gewissen Ländern zuvor spüren wir, dass es an der Zeit ist weiterzuziehen und es sich für uns stimmig anfühlt, das Kapitel Zentralasien abzuschliessen. Wir sind bereit für einen kompletten Szenenwechsel und wir können bereits schon Mal verraten, dass es bunt, hektisch und laut wird.

Trotz der fantastischen Kulisse freuen wir uns auch auf unser nächstes Reiseziel
Trotz der fantastischen Kulisse freuen wir uns auch auf unser nächstes Reiseziel

7 Antworten zu “Usbekistan: Blaue Kacheln, wohin man sieht (55)”

  1. Staunen, staunen, staunen! Danke für das reiche Erzählen und mitnehmen in eine uns vollkommen fremde Welt! Ihr habt es euch gut gehen lassen! Das ist fein!!!

    • Wir nehmen euch immer gerne mit auf unsere Reisen! Und ja, in Usbekistan haben wir es uns tatsächlich so richtig gut gehen lassen, das war auch nötig nach all den Strapazen in Tadschikistan.

  2. Sehr viele Bilder haben Erinnerungen geweckt an das tolle Land. Das Schlusswort hat mich ehrlich gesagt etwas irritiert: das gab dem ganzen Bericht – für mich – einen irgendwie negativen Dreh. Aber das muss man wohl aus Sicht Euer ganzen Reise mit Iran etc. betrachten. Wenn man Uzbekistan alleine, evtl. zusammen mit Kirgistan, bereist, ist es eine phantastische, unglaublich faszinierende Destination.
    Weiterhin eine tolle Reise – ich freue mich auf die Reiseberichte über Indien!
    Herzliche Grüsse Erwin

    • Vielen Dank für deinen Kommentar. Wir haben den letzten Untertitel gleich angepasst, denn wir sind durchaus mit einem positiven Eindruck von Usbekistan weitergereist und waren begeistert vom Land. Es ist nur so, dass wir uns nach so langer Zeit in Zentralasien einfach auf eine andere Kultur und einen Szenenwechsel gefreut haben. Wir können uns gut vorstellen, dass ihr gute Erinnerungen an Usbekistan habt, das Land lohnt definitiv eine Entdeckung und wie von dir erwähnt, ist auch eine Kombination mit Kirgistan optimal, da man so Kultur & Natur ideal verbinden kann. Lieber Grüsse aus den Tropen.

      • Besten Dank. Da ist ja meine sachte Kritik auf fruchtbaren Boden gefallen :-). Weiterhin eine tolle Zeit in Indien! Herzliche Grüsse Erwin

  3. Euer wieder sehr ausführlicher und interessanter Reisebericht hat bei mir sehr viele und schöne Erinnerungen geweckt, habt lieben Dank dafür. Im Gegensatz zu den meisten vorherigen Berichten, die mich in Länder und Gegenden entführten , die ich (vielleicht noch) nicht selbst erlebt habe, fühlte ich mich jetzt zurück versetzt in unseren Usbekitanbesuch vor einigen Jahren. So schön. Vieles was ihr schreibt, kann ich nachempfinden, auch den hin und wieder auftauchenden Gegensatz zwischen Tradition und Tourismusgeschäft. Aber einfache, herzliche, offene Menschen, die beeindruckende Architektur, die Geschichte des Landes und die Gastfreundschaft haben es doch zu einem eindrücklichen Erlebnis gemacht, an das ich mich gern erinnere. Durch euren Bericht und die vielen super Bilder konnte ich nochmal eintauchen in das Gefühl von damals- vielen Dank.

    • Vielen Dank für deine Nachricht Mandy. Wie schön, dass du auch bereits Usbekistan bereisen konntest und wir dich durch unseren Reisebericht nochmals in Erinnerungen eintauchen lassen konnten.

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